Sunday, July 23, 2017

6. Sonntag nach Trinitatis


Heute gibt es wieder ein frisches Altargesteck. Ds ist so frisch, dass erst weniger der Gladiolen aufgegangen sind:


Der Wochenspruch kommt aus dem Buch Jesaja (Jes. 43,1): „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Am 6. Sonntag nach Trinitatis geht es um die Taufe. [1] Also wird, wie auch bei jeder Taufe, der Missionsbefehl (Mt. 28, 16-20) verlesen [2]. Mich interessierte besonders Vers 17: „Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.“ Ich bin schon seit langer Zeit an dem Phänomen Zweifel interessiert [3]. Jesus erschien den Jüngern (Joh. 20,24-28) und Thomas war nicht anwesend. Die anderen Jünger erzählten ihm später: Wir haben den Herrn gesehen. Er glaubte es ihnen nicht und wollte z.B. das Mal der Nägel in Jesu Händen sehen etc. Nach acht Tagen kommt Jesus erneut und
spricht zu Thomas: „Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ „Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig, die nicht gesehen und geglaubt haben!“ Ich dachte immer schon, dass die anderen gegenüber Thomas zu gut weggekommen waren. „… einige aber zweifelten.“ Ich meine, dass der Zweifel wichtig ist. Er ist sozusagen die Kehrseite der Medaille Glauben. Man kann keinen Glauben haben, wenn man niemals zweifelt.
Viele Gemeinden taufen an diesem Sonntag oder feiern ein Taufgedächtnis; das ist interessant, da doch ein Großteil der Gemeindemitglieder auf Reisen ist.


Inspiriert von dem täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

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