Die Hepatitis E hat in den letzten Jahren
eine deutliche Zunahme an Fallzahlen gezeigt [1]. Deutschland steht an der
Spitze der Infektionen. Dabei ist der Hauptübertragungsweg der Verzehr von
tierischen Lebensmitteln, insbesondere Wild- und Hausschwein; in Ländern der
Dritten Welt spielt eher mit menschlichen Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser
eine Rolle. „Die bundesweite Inzidenz betrug 2,4 Erkrankungen pro 100.000
Einwohner.“ Die höchste Inzidenz zeigte sich bei Männern zwischen 40 und 79
Jahren.
„Die Hepatitis E ist eine virale, infektiöse
Hepatitis beim Menschen, die durch das Hepatitis-E-Virus (HEV) verursacht wird.“
[2] In der VR China ist bereits ein Impfstoff gegen Hepatitis E zugelassen
worden. Viele Infektionen verlaufen inapparent, d.h. die Krankheit verursacht
keine Symptome, die den Betroffenen veranlassen könnte, den Arzt aufzusuchen.
Eine meiner Patientinnen war ebenso infiziert
und die Krankheit brach gerade aus, als wir routinemäßig die Laborwerte
überprüften. Da wir in der Rheumatologie Medikamente einsetzen, die das
Immunsystem verändern, ist auch von einer erhöhten Infektanfälligkeit
auszugehen, weshalb die Hepatitis E für die Rheumatologie von Bedeutung ist.
Rheumatiker reisen wie andere Menschen auch.
Die modernen Medikamente ermöglichen das. Ich bin sogar ein Befürworter von
Reisen. Aber man muss nicht während des Monsuns nach Südostasien reisen oder
durch Fäkalien verseuchtes Wasser waten oder in solchem Wasser schwimmen. Und
hierzulande Lebensmitteln von Wild- und Hausschwein essen? Rheumatiker aller
Länder! Wer isst denn Schweinefleisch bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung?
Schweinefleisch enthält besonders viel Arachidonsäure [3]. Die Arachidonsäure
ist wichtig als Vorläufer von Prostaglandinen der Serie 2, die z.B. die
Verklebung von Blutplättchen fördern, über die Niere Salz im Körper
zurückhalten, Entzündung vermitteln usw. Medikamente wie Aspirin (NSAR) hemmen
das Enzym, das die Umwandlung der Arachidonsäure in Prostaglandine bewirkt
(Zyklooxygenase). D.h. Rheumatiker sollten über den sinnvollen Verzicht auf
Schweinefleisch vor einer Übertragung von Hepatitis E geschützt sein.
Links und Nachweise:
[1] Infektionsepidemiologisches Jahrbuch
meldepflichtiger Krankheiten für 2016 vom Robert Koch Institut
.
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