Rauchen ist
ungesund. Ich meine, dass sich diese Erkenntnis bereits herumgesprochen hat.
Seit über einem Jahrzehnt ist man in der Rheumatologie damit beschäftigt, die
Hintergründe zu erforschen.
Heute kam einer
meiner langjährigen Patienten mit rheumatoider Arthritis zu einer
Kontrolluntersuchung. Bei der letzten Vorstellung ging es ihn zwar nicht
schlecht, aber die Remission war dahin. Er wird mit einem TNF-alpha-Inhibitor
behandelt. Wir hatten das Intervall bereits verändert, aber erst der Stopp des
Zigarettenrauchens brachte den Erfolg. Es geht ihm nun allgemein besser, die
Remission ist wieder nachweisbar und das Injektionsintervall konnte er auch
schon wieder verlängern.
Ich hatte mich
nach dem ACR Kongress 2015 in San Francisco bereits ausführlich hier dazu
geäußert [1]. Rauchen hat einen negativen Effekt auf die Entwicklung
rheumatischer Erkrankung, aber es führ auch zu einem schlechteren Ansprechen
der Medikamente, selbst von Biologika.
Axel Finckh und
Kollegen informierten uns damals: "Die Auswirkungen von Tabakrauchen auf
die Wirksamkeit von Abatacept bei Rheumatoider Arthritis: [...]".
Schlussfolgerungen: "Daten aus dieser pan-europäischen Register-Analyse
deuten darauf hin, dass das Rauchen mit einer verminderten Wirksamkeit von
Abatacept verbunden ist, mit höheren Abbruchraten und niedrigeren
Ansprechraten, wie es bereits für Methotrexat und TNF-alpha-Inhibitoren
berichtet wurde."
Diese und andere Studien unterstreichen die
Notwendigkeit, das Beenden des Rauchens bei allen Patienten, die in der
Rheumatologie behandelt werden, aktiv zu fördern.
Wir haben dies
seither an unserem Zentrum durchgeführt, aber zumeist sind Patienten
vordergründig einsichtig, scheuen dann die Umsetzung des Rauchstopps.
Wahrscheinlich ist ein wichtiger Hinderungsgrund die Angst vor dem körperlichen
Entzug. Der ist gemessen an Medikamenten oder Drogen eher gering und nur kurz
andauernd. Der Höhepunkt ist bereits nach zwei Tagen erreicht, etwa mit Unruhe,
Schlafstörungen, Reizbarkeit, Nervosität oder verminderter
Konzentrationsfähigkeit und weiteren. Diese Entzugssymptome flauen aber schnell
ab. Das Ausstiegsprogramm Rauchfrei kann einem dabei helfen.
Ob Sie nun an einer
entzündlich-rheumatischen Erkrankung leiden oder nicht, ob Sie ein Biologikum
bekommen oder nicht – es ist völlig egal:
Tun Sie sich etwas Gutes und hören
Sie auf zu rauchen!
Links:
[1]
Smoking and the ACR 2015 Meeting in San Francisco http://rheumatologe.blogspot.de/2015/11/smoking-and-acr-2015-meeting-in-san.html
.
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