Der regelmäßige Leser dieses Blogs wird sich jetzt wundern, warum es mich ins Sauerland verschlagen hat, um über eine dortige Kirche zu berichten; normalerweise würde man eine Kirche in der Eifel oder vielleicht noch Köln erwarten. Es hat einen besonderen Grund, denn ich habe eine Führung durch die Architekten des Umbaus sowie den damaligen Projektleiter der Kirchengemeinde bekommen.
Rüblinghausen hat etwas über 1000 Einwohner und gehört zur Kreisstadt Olpe. Es liegt im Sauerland. Olpe wurde bereits Vierzehnhundertzweiundzwanzig unter dem Namen Rubbelkusen das erste Mal erwähnt, er setzt sich aus einem Personennamen, wahrscheinlich Hriubilo und -inghausen also Siedlung des Hriubilo zusammen [1]. Der Pastoralraum Olpe liegt im Dekanat Südsauerland und gehört zu Erzbistum Paderborn.
Die Heilig Geist Kirche wurde 1968 als hallenartiger Großraum unter einem großen, offenen Satteldach erbaut [2]. Sie bot 450 Personen Platz. Der Kirchturm hatte eine eigene Konstruktion, war aber in den Bau integriert. Da die (katholische) Gemeinde stark schrumpfte, befürchtete man den Verkauf und Abriß der Kirche. Die Paderborner Diözese befürwortete allerdings einen Teil-Erhalt, der im weiteren Verlauf realisiert werden konnte.
Ich habe mir auch die anderen Entwürfe zum Umbau ansehen können; so viel unterschieden sie sich nicht, d.h. es gab klare Vorgaben, man hatte eine Vision schon vor der Ausschreibung des Projektes. Das Architekturbüro Schilling hat dann mit seinem Vorschlag den Umbau durchgeführt. Prof. Dipl.-Ing. Johannes Schilling war 18 Jahre als Professor für Baukonstruktion an der Münster School of Architecture der Fachhochschule Münster tätig und ist mittlerweile emeritiert, aber er arbeitet weiterhin als Architekt [3].
Aus einer Ebene wurden mehrere Ebenen, indem man Teile des Hange abgetragen hat. Vorher hatte man nur kleine Fenster und nur eine große Fensterfront über mehrere Ebenen (Foyer), so daß die Kirche einen Sichtkontakt zur Landschaft bekommen hat, aber andererseits auch die nicht-sakralen Räume Fenster und nicht Lichtschächte haben. Es gibt aber auch noch Räumlichkeiten unter der Kirche, die noch nicht vollständig erschlossen sind. Der Kirchturm steht nun frei.
Der Sakralraum mit der herrlichen Orgel hat fast einen Charakter, wie man ihn eher von evangelischen Kirchen erwartet. Oder ich fand, daß hier eine Symbiose mit japanischer Ästhetik eingangen worden ist. Jedenfalls hat mir dieser moderne Stil sehr gefallen. Der Altar ist Mittelpunkt des Geschehens. So ähnlich habe ich es in der Autobahnkapelle Baden-Baden [4] kennengelernt.
Die alten Fenster [5] von Rudolf Krüger-Ohrbeck haben mir nicht zugesagt, wobei die größeren, interessanteren Fenster der Kapelle nach Paderborn ausgelagert worden sind. Wer an Fenstern des Künstlers Rudolf Krüger-Ohrbeck interessiert ist, der könnte sich das 1957 entstandene Werk am Gymnasium Marianum ín Warburg anschauen, das die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts so beschreibt: „Allegorische Darstellung der klassisch-antiken Schulfächer. In der Mitte Maria, als Sitz der Weisheit bezeichnet, das Marianum in Händen haltend, umgeben von den Sieben freien Künsten (septem artes liberales). Unten die Wappen des Dominikanerordens, der Stadt Warburg und Westfalens.“ [6]
Die alten Fenster [5] von Rudolf Krüger-Ohrbeck haben mir nicht zugesagt, wobei die größeren, interessanteren Fenster der Kapelle nach Paderborn ausgelagert worden sind. Wer an Fenstern des Künstlers Rudolf Krüger-Ohrbeck interessiert ist, der könnte sich das 1957 entstandene Werk am Gymnasium Marianum ín Warburg anschauen, das die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts so beschreibt: „Allegorische Darstellung der klassisch-antiken Schulfächer. In der Mitte Maria, als Sitz der Weisheit bezeichnet, das Marianum in Händen haltend, umgeben von den Sieben freien Künsten (septem artes liberales). Unten die Wappen des Dominikanerordens, der Stadt Warburg und Westfalens.“ [6]
Ursprünglich hatte die Paderborner Orgelbaufirma Anton Feith die Kirche mit einer Behelfsorgel mit 6 Registern ausgestattet, die erwartungsgemäß für die riesige Hallenkirche unterdimensioniert war. Aber man wollte diesen Zustand schnell verbessern und hatte bereits wenige Jahre später die Orgelbaufirma Gert Weyland aus Leverkusen-Opladen [7] beauftragt, die Orgel zu erweitern. Herausgekommen ist diese Orgel mit 27 Registern, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur. „Von den 1758 Pfeifen sind 164 aus Edelhölzern und 1594 aus hochwertigen Zinn-Blei-Legierungen.“ Die Orgel wurde 1981 fertiggestellt und 1999 überholt. Lieder gibt es keine Aufnahmen im Internet, obwohl die Organistin Helga Maria Lange in der Weyland Orgel der Heilig Geist Kirche konzertiert hat.
Kann man die Kirche besichtigen? Meines Wissens dienstags von 15:00 bis 17:00 Uhr und donnerstags von 09:30 bis 11:30 Uhr sowie während bzw. vor/nach den Messen.
Kann man die Kirche besichtigen? Meines Wissens dienstags von 15:00 bis 17:00 Uhr und donnerstags von 09:30 bis 11:30 Uhr sowie während bzw. vor/nach den Messen.
Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCblinghausen
[2] Sämtliche Informationen gehen auf die Führung und diese beide Internet-Texte zurück:
http://www.schilling-architekten.de/index.php?/projekte/heilig-geist-kirche-olpe/
https://www.zukunft-kirchen-raeume.de/projekte/heilig-geist-neugestaltung-und-verkleinerung/
[3] Z.B. hat das Büro „Schilling Architekten“ die Pläne für die Schule in der Buschfeldstraße (neben der Versöhnungskirche) erstellt.
In: Barbara Schlei u.a.: Architekturführer Köln - Zeitgenössische und Moderne Bauten und Quartiere. Walther König, Köln 2015. ISBN: 9783863357207. Nr. 094.
[4] Ich hatte eigentlich schon längst über sie berichten wollen.
[5] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b4757/b4757.shtml
[6] Mit Bild! https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b5751/b5751.shtml
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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCblinghausen
[2] Sämtliche Informationen gehen auf die Führung und diese beide Internet-Texte zurück:
http://www.schilling-architekten.de/index.php?/projekte/heilig-geist-kirche-olpe/
https://www.zukunft-kirchen-raeume.de/projekte/heilig-geist-neugestaltung-und-verkleinerung/
[3] Z.B. hat das Büro „Schilling Architekten“ die Pläne für die Schule in der Buschfeldstraße (neben der Versöhnungskirche) erstellt.
In: Barbara Schlei u.a.: Architekturführer Köln - Zeitgenössische und Moderne Bauten und Quartiere. Walther König, Köln 2015. ISBN: 9783863357207. Nr. 094.
[4] Ich hatte eigentlich schon längst über sie berichten wollen.
[5] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b4757/b4757.shtml
[6] Mit Bild! https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b5751/b5751.shtml
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