Friday, July 25, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 25.07.2025

 


曉耕翻露草,夜榜響谿石,
來往不逢人,長歌楚天碧。
溪居

柳宗元

Frühmorgens pflüge ich und jäte Unkraut im Tau,
Abends stake ich mein Boot und die Steine klackern.
Hin und zurück treffe ich auf niemanden,
Lange Lieder schmettere ich unter Chus blauem Himmel.
Leben am Bach
Liu Zongyuan


Im Fluge 
     die Nacht 
VerGeht 
Wie 
Im 
Fluge 
Und 
Wenn 
Morgens 
Die 
SauerStoffMaske 
Von 
Oben 
HerabFällt
Greife 
Ich 
Automatisch 
Zur SchwimmWeste 
    Unter 
Meinem Bett 

Grenzen
    wer die 
Welt 
VerMessen 
Will 
Wie 
Ein 
Feld
Oder
Einem 
BauPlatz
Der 
Wird 
Immer nur 
    An 
Grenzen stoßen 

RadFahrer 
    ich blicke 
Den 
RadFahrern 
HinterHer 
Ganz 
Schnell 
Sind 
Sie weg 
    Auf 
Ihren E-Bikes

Regen & Tee
    obwohl der 
Regen 
Fällt
Steigt 
Der 
Dampf 
Vom 
Tee 
Auf 
Und 
Ich trinke 
    Noch 
Einen Schluck

Geh'
    geh' und 
Spiel 
Mit 
Den 
Engeln 
Aber 
Zupf 
Ihnen 
Nicht 
Die Federn 
    Aus 
Den Flügeln 

Brücke 
    das ist 
Die 
Brücke 
Nur 
Für 
Dich 
GeBaut
Die 
Du 
Nie 
Zu 
Gehen 
Wagtest 
Sie 
Wird brüchig 
    Drum 
ÜberQuere sie 

Arche 
    Noahs Arche 
Landete 
Nicht 
Am 
Ararat
Sie 
Schwamm 
ÜberHaupt 
Nicht 
So 
Völlig 
ÜberLaden 
Und 
Trotzdem
Sollte 
Die Welt 
    Durch 
Sie überLeben 

Rituale 
    die rituelle 
Handlungen 
Wie 
Abends 
Die 
Jalousien 
HinunterLassen 
Und 
Zuvor 
VerGessen das 
    SchlafZimmer 
Zu lüften 

Leere Fenster
    die leeren 
Fenster 
Blicken 
Ohne 
Interesse 
Auf 
Die 
Straße
ManchMal 
Stehen 
Leere 
Augen 
DaHinter
Und 
Schauen 
Nicht 
Auf 
Die Straße
    Sondern 
Ins Leere 

Debütanten 
    wir alle 
Sind 
Debütanten
Wenn 
Wir 
Im Reigen 
Des 
Todes mitTanzen 

Schatten
    ich blicke 
Auf 
Meinen 
Schatten 
An 
Der 
Wand 
Und 
Wundere 
Mich 
Ob auch 
    Er 
Mich anSieht 

Poesie 
    zu viel 
Zucker
Marmelade
Honig
Sirup 
Alles 
klebt 
und -: 
Süßer die 
    Verse 
nie klingen

SonnenUntergänge 
    die Sonne 
VerSinkt 
Bei 
Capri 
Oder 
Castrop-Rauxel
Hinter 
Gittern 
Im 
Spiegel 
Und immer 
    Wieder 
In Erinnerungen 

Kerze
    der wächserne 
Leib 
Der 
Kerze 
Schwindet 
Ihr 
Leuchtendes 
Leben 
Endet
In Dunkelheit 
    Wie 
Unseres ebenSo 

Witwen 
    die Witwen 
In 
Ihren 
Schwarzen 
Kleidern 
VerSchmelzen 
Mit 
Der 
Nacht
Um 
Vor 
Der 
Schwarzen Madonna 
    Kerzen 
Zu entZünden 

Spiegelungen 
    tausende von 
TaschenSpiegeln 
Müssen 
Es 
Sein
Die 
Auf 
Dem 
See 
Das 
SonnenLicht 
ZurückWerfen 
Oder sonst 
Ein 
TaschenSpielerTrick
 



Liu Zongyuan (柳宗元) lebte von 773 bis 819, also der späten Tang-Dynastie. Von ihm sind einige hundert Prosatexte überliefert, denn er zählt zu den  acht großen Prosameistern der Tang- und Song-Dynastie. Man kann ihn dem Buddhismus kritischen Reformkonfuzianismus zuordnen. Fünf seiner Gedichte sind in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首)  zu finden. Insgesamt vier Bücher seiner Gedichte habe ich in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 gefunden.


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