Auch Kall hat einen jüdischen Friedhof, der von 1835 bis Ende der 1930iger Jahre belegt wurde. Er steht unter Denkmalschutz [1]. In Kall waren nicht viele jüdische Mitbürger:innen ansässig, aber umso verwundert die Zahl der 23 Stolpersteine [2]. Um 1885 lebten 19, um 1932 lebten 34 Mitbürger:innen in Kall [3]. Ich habe ihn gerade besucht, da ich überlegte, ob es durch das Hochwasser Schäden gegeben hätte. Hat es aber nicht, denn der Kallbach liegt weit genug entfernt.
Es sind noch 31 Mazewot auf dem 990 m² großen Friedhof zu sehen. Er liegt versteckt hinter einer Schule und einigen Einfamilienhäusern. Es besteht kein Hinweisschild, aber er ist frei zugänglich. Es gab früher eine kleine Synagoge, die nicht weit entfernt vom Friedhof lag (unter 1 km). Dieses Bethaus wird bereits 1843 erwähnt [3] und wurde 1867-1870 neu errichtet, 1938 wurde es zerstört. 2008 wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Zerstörung der Kaller Synagoge eingeweiht [4]. Mirle Mirjam und Susanne Fernbach erlebten die Pogromnacht. Ihr Vater, der Religionslehrer Moses Fernbach, leitete ab Herbst 1938 die jüdische Volksschule in Kall. Am Nachmittag des 10. November, mussten sie mit ansehen, wie die Synagoge angezündet wurde und in Flammen aufging [5].
Interessant fand ich, das Grab einer Frau zu sehen, die eine geborene Blumenthal war. In Blumenthal gibt es nämlich auch einen jüdischen Friedhof [6].
Links etc.:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Kall)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Kall
[3] https://www.kuladig.de/Objektansicht.aspx?extid=O-12371-20110622-3
[4] https://www.rundschau-online.de/kinder-sahen-brennende-synagoge-11080812
[5] Gekürzt nach [4]
[6] https://rheumatologe.blogspot.com/2019/06/der-judische-friedhof-in-blumenthal.html
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