Sunday, January 22, 2023

Altargesteck am 22.01.2023 – 3. Sonntag nach Epiphanias


Der Wochenspruch zeigt bereits das Thema des aktuellen Sonntags [1]: „Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“ Und der Evangeliumstext weist in die gleiche Richtung [2], denn es wird die Geschichte vom Hauptmann von Kapernaum erzählt. Diese erzählt vom Gottvertrauen des römischen Hauptmanns. Die Kernaussage ist: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund“: Jesus heilt einen Menschen [3].

Um Christen in anderen Kulturen zu helfen, entstanden in der Vergangenheit zahlreiche Partnerschaften; denn in der Begegnung mit anderen lernt man sich selbst besser kennen und erkennen: Vielfalt ist Reichtum! Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide beteiligen uns an Partnerschaften unseres Kirchenkreises mit Burica (Brasilien), Kalungu (Kongo) und Kaohsiung (Taiwan) [4].
Einige Lieder im evangelische Gesangbuch sind in mehreren Sprachen abgedruckt, wie z.B „Lobe den Herren“ (EG 316) auf Französisch, Schwedisch, Tschechisch oder der Osterjubel auf Kisuaheli (EG 116).

So war der Zeitpunkt für eine Taizé-Andacht gut gewählt, denn dabei wird Ökumene (in der Mitte unserer Runde die Ökumene-Kerze) gelebt und nicht nur in der Muttersprache gesungen. Die Gemeinschaft von Taizé versteht sich als internationaler ökumenischer Männerorden, wurde aber bekannt durch ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jährlich bis zu 100.000 Besucher [5] vieler Nationalitäten und Konfessionen kamen; vor der Pandemie kamen immerhin 15.000 Teilnehmer in Wrocław 2019 [6] zusammen. Interessant fand ich am Wikipedia-Artikel diese Worte: „Taizé wird kritisiert als „Vermengung konfessioneller Grenzen“. Beispielsweise geben katholische Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle wie selbstverständlich sonntags das eucharistische Mahl wissentlich an evangelische Christen. Allerdings ist gerade dieser Punkt für die große Mehrheit derer, die Taizé betrachten, ein Hoffnungszeichen der Ökumene.“ Wir feierten aktuell kein Abendmahl, aber wenn wir es tun dann in ökumenischer Gastfreundschaft.

Der Predigttext steht im Römerbrief [7]. Als Verfasser steht Paulus beim Römerbrief ziemlich sicher fest. Er hat darin sein Evangelium erklärt und benötigt die Hilfe der römischen Gemeinde, damit sich der Glaube an Jesus Christus weiter verbreiten kann. Paulus will weiter in den Westen, nach Spanien. Der aktuelle Abschnitt beschäftigt sich allerdings mit der Offenbarung von Gottes Gerechtigkeit: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Hab 2,4): 'Der Gerechte wird aus Glauben leben.'“



„Das Gesteck in der Versöhnungskirche näherte sich der japanischen Blumensteck-Ästhetik an“, schrieb ich vorige Woche [8]. Das tat es diese Woche auch noch, da es nicht gewechselt hatte. Da wir unsere Runde am Taufbecken hatte, fiel das sowieso nicht auf.

Die Sakristei ist frisch gestrichen worden, es wurde entrümpelt, ein neuer Schrank wurde hineingestellt. Auf diesem Schrank steht nun ein schlichtes Holzkreuz, das mir sehr gefällt. Aber was macht dort die esoterische Klangschale. Klangschalen stammten früher aus der Himalaya-Region, werden aber mittlerweile nicht nur getrieben, sondern auch gegossen. Vielleicht ist sie nur ein Indiz für: Neues wagen.




Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] Lk 13,29
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/MAT.8/Matth%C3%A4us-8 Mt 8,5–13
[3] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1092
[4] Ich bin erst kürzlich über die Anstrengungen zur Bibelübersetzung in Taiwanesische gestolpert [4a]. Und da habe ich aktuell weiter über die Übersetzungstätigkeit zur Bibel nachgeforscht. "Das Neue Testament ist jetzt in weiteren 1 593 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne biblische Schriften in 1 212 Sprachen. Damit gibt es in 3 524 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel. Die Bibelgesellschaften gehen von weltweit rund 7 376 Sprachen aus, zu denen auch ca. 245 Zeichensprachen für Gehörlose gezählt werden. Damit gibt es rund 3 900 Sprachen, in denen kein Buch der Bibel übersetzt ist." [4b]
[4a] "Aktuell suchte ich die korrekte Transliteration des taiwanesischen Wortes für Tee, da sich das Hokkien Lehrbuch, in dem ich nachschlagen wollte, in Köln und nicht in der Eifel befindet. Ich wurde im Internet nicht sofort fündig, aber ich kam zu einem Artikel zur Etymologie des Wortes Tee und darüber werde ich hier berichten. Ich fand aber auch weiter heraus, daß der Maryknoll-Missionsorden sehr engagiert bei der Übersetzung der Bibel ist und war, denn das Alte Testament ist noch nicht vollständig [übersetzt für das Taiwanesische]."
https://rheumatologe.blogspot.com/2023/01/mehr-zur-etymologie-des-wortes-tee.html dort auch die Anmerkungen/Links.
[4b] https://www.die-bibel.de/spenden/weltbibelhilfe/zahlen-und-fakten/ Mit grafischer Aufarbeitung der Statistiken.  
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9_de_Taiz%C3%A9 mit Quellenangabe zur Zahl: https://www.domradio.de/suche?searchterm=die-brueder-von-taize-die-brueder-von-taize – heute nicht mehr verfügbar.
[6] https://www.taize.fr/de_article27119.html
[7] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/ROM.1/R%C3%B6mer-1 Röm 1,13–17
[8] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/01/altargesteck-am-15012023-2-sonntag-nach.html

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