Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020-2022.
36. KW
Anneliese Hager: Wünsche und schwarze Steine
Noch einen AugenBlick
Im anGewärmten Sand liegen
Aus dem StrandGut ausWählen
Und dann barFuß weiterGehen
EinKehren, zurückKehren
Bis der Wind die Spuren
Im Sand geLöscht hat
Bis die Sonne schwindet
Und der Wind zurückKehrt
Von einem AusFlug aufs Meer
SandBurgen zerFallen viel schneller als LuftSchlösser.
Steine
in den
GeZeiten
Rollen
Die
Steine
Hin
Und
Her
Verlieren
Ihre
Scharfen
Kanten
Und werden
Eins Mit dem Sand
Trommel -: beim Klang von Mridanga und Zimbeln - ekstatisch.
36. KW
Kommentar: Christian Steinbacher
Schwarze Steine und Mohn, sowie Sand in den Augen (nicht Urnen).
Schnecke, SchneckenHaus und der goldene Schnitt. Das Gold welkt, die Steine zerBröseln, die Perfektion ist aufGelöst.
StrandGut
das blank
GeScheuerte
Holz
Oder
Das
Holz
Mit
BrandSpuren
Und
Bojen
Flaschen
Netze
Über Bord
GeGangen
Wie Menschen
Das Gedicht als FlaschenPost (Paul Celan) -: vielleicht kommt sie an.
Rita Bischof -: Stefan George spricht von „wiedergabe von stimmungen“ und „auswahl mass und klang“.
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