Wednesday, December 6, 2023

LYRIK-Taschenkalender 2016 1. KW 06.12.2023


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren  mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2023.



1. KW
Sarah Kirsch: Aus Wiepersdorf 6


Tja, ohne Mondschein rennt es sich schlecht im Wald

Gib mir noch von den mondLosen Nächten, damit ich die Sterne sehen kann, die Meteore und Satelliten.

Ahnung
    er ahnte
Rote
Lippen
Als
Er
Sie
Küßte
Unter
Dem
Roten
Mond
Dann
Floß
Rotes
Blut
So schwarz
    Wie
der Tod

„Stürzen sich in mein Licht“ -: Albert Schweitzer merkte einmal an, daß der Mensch eine Verantwortung gegenüber der Kreatur habe, daß eben keine Insekten in die KerzenFlamme geraten.

Schwarze graue, dunkle BauersFrauen oder Gestalten -: unklar, was das einzelne Adjektiv in uns evoziert.


1. KW
Kommentar: Judith Zander


Wenn doch der Regen regelmäßiger fallen würde, dann wäre die Natur „hellgrüner“ und die Landschaft nicht wie Dune.

Zeus und Zwerge -: Wotan und Wilde.

„es muss“ -: auf die Frage, wie es gehe, antwortet man im ripuarischen SprachRaum mit „et mutt“.

„Es ist / Alles beim alten“ -: denn auch in der geregelten Welt gibt es genügend Abwechslung.

Die Regentropfen haben keine Zeit, auf den Blättern auszuruhen, denn der stürmische Wind treibt sie weiter

Und übrigens -: Mutti ist die Beste und ich meine nicht Angela Merkel.  
 
NovemberSonne
    die Sonne
Wartet
Auf
Einen
Slot
Um
Im
November
Bei uns
    Landen
Zu dürfen




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