Tuesday, December 5, 2023

Das Glück der Weite von Achill Moser, eine Buchbesprechung

 


Ich war wieder einmal an einem öffentlichen Bücherschrank, und da sah ich das Buch Das Glück der Weite von Achill Moser [1]. Und es war sogar auch noch eingeschweißt. Es handelt sich um eine Beschreibung von Wüsten beziehungsweise Reisebeschreibungen und damit war für mich das Buch natürlich direkt interessant. Zu Hause hatte ich dann den Plastikumschlag abgelöst [2]. Dann las ich im Klappentext, daß Achill Moser so alt ist wie ich und unter anderem Anthropologie,  Afrikanistik und Arabisch studiert hatte, Für den STERN und Geo gearbeitet hat. Für den STERN hatte interessanterweise der Freund, mit dem ich sehr oft gereist bin, Charles, auch gearbeitet. Auch er ist vom STERN häufiger für Reportagen in Wüsten geschickt, denn er hatte schon immer ein Faible für Wüsten. Allerdings haben die beiden niemals zusammengearbeitet. Ich sah, daß im Mittelteil die Seiten anders waren, nämlich auf Hochglanzpapier gedruckt. Da sind wirklich schöne Fotos zu sehen.  Aber dann ...

Aber dann mußte ich drin blättern und blieb auf Seite 109 an der Überschrift hängen: Von Timbuktu ins Land der Dogon / Süd-sahara ~ Mali ~ 1980. Und gerade beschäftige ich mich mit meiner eigenen Reise durch Mali (2007) und habe schon verschiedentlich darüber geschrieben. Und von Timbuktu ins Land der Dogon bin ich auch gereist. Als erstes kam ein Zitat von René Caillié [3] bzw. von dessen Reise nach Timbuktu.

Ich blätterte weiter und blieb hängen an dem Satz: „Eine Woche bleibe ich in Timbuktu, dann reise ich mit einer einbaumartigen Pinasse, dem traditionellen Gefährt der Malinesen, auf dem Niger flussabwärts.“ Ähnlich reisten auch wir, nur daß wir von Korioumé, einem kleinen Hafen, übersetzten, um dann in der Nähe des Nigers mit dem Geländewagen flußabwärts nach Gourma-Rharous zu fahren [4]. Im nächsten Absatz lese ich dann „Ich will nach Mopti, einem wichtigen Handelsplatz am drittgrößten Strom Afrikas, ...“. Aber Mopti liegt flußaufwärts, denn von dort waren wir nach Timbuktu mit einer Pinasse gekommen. Gerade hatte ich ich noch über die Zeit, nicht als Strahl sondern als Fläche, geschrieben und das hatte ich das Bild von See Débo im Sinn [5]. Wahrscheinlich hat er sich 25 Jahre nach der Reise nur in der Richtung geirrt; aber so etwas muß man nachprüfen.

Werde ich jetzt das Buch noch unbeschwert lesen können. Bestimmt, wenn ich ich erst einmal ein wenig Zeit verstreichen lasse und ggf. schreibe ich dann nochmals darüber.



Links und Anmerkungen:

[1] Achill Moser: Das Glück der Weite. Fünf Jahre in den Wüsten der Welt. Hoffmann Und Campe, Hamburg 2009. ISBN: 978-3-455-50105-3.
[2] Das ist jedes mal ein absurdes Unterfangen und es geht mir auf den Senkel, nicht nur bei Büchern sondern auch bei DVD- oder CD-Hüllen.
[3] Das Haus. in dem René Caillié gewohnt hatte und auch das, in dem Heinrich Barth (Abd El Karim) gewohnt hatte, haben wir auch gesehen, als wir eine Führung mit Salam Ould Elhadj, einem örtlichen Historiker, gemacht hatten. https://rheumatologe.blogspot.com/2023/11/travelogue-mali-2007-no-8-timbuktu.html
[4] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/11/travelogue-mali-2007-no-9-across-niger.html und https://rheumatologe.blogspot.com/2023/11/travelogue-mali-2007-no-10-gourma.html
[5] Die Zeit // Die Zeit ist wie ein Fluß, der sich aufteilt und dort, wo er sich weitet, wird er interessant, denn er fließt langsamer. Und so sollte man sich auch in der Zeit umsehen können, so daß sich die Zeit nicht mehr als einfacher Strahl sondern als eine Fläche darstellt. Aus: https://rheumatologe.blogspot.com/2023/12/sammelsurium-241-04122023.html und https://rheumatologe.blogspot.com/2023/11/travelogue-mali-2007-no-6-lac-debo.html 

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