Friday, October 10, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 10.10.2025 (雙十國慶)

 


Die Sonne scheint den See
Nach Schiffen abzusuchen
Und sieht nicht eines;

Henriette Hardenberg [1]

Wasser 
    früher floß 
Wasser 
Unter 
Der 
Brücke 
Und 
Die 
Fröhliche 
Forelle 
Schwamm 
In 
Ihm
Aber 
Ich will 
    Mich 
Nicht beklagen 

Der Sturm 
    der Sturm 
War 
AusGeZogen
War 
UnGeZogen 
Bäume 
AusZuZiehen  
Nun 
Ordnen sie 
    Wieder 
Ihre Kleidung

PendelUhr 
    manchMal kann 
Man 
Bei 
Einer 
PendelUhr 
Die 
Ewigkeit 
Sehen
Dann 
VerHarrt 
Das 
Pendel 
Eine Ewigkeit 
    Auf 
Einer Stelle

Rose 
    laß mich 
Noch 
Ein 
Wenig 
Den 
Duft 
Der 
Rose 
EinSaugen
Bevor 
Sie 
Mich in 
    Den 
Finger sticht

Gletscher 
    das Blau 
Des 
Gletschers 
Führt 
Unsere 
Augen 
In 
Die 
Tiefen 
Unseres 
Durstes 
Nach 
Leben
Aber 
Im Gletscher 
    Ist 
Alles festGefroren 

Gottes Geist 
    Gottes Geist
Schwebte
Im 
Ersten 
AtomPilz 
Und 
In 
Der 
GiftWolke 
Von 
Bhopal 
Wir 
ErKannten 
Weder ihn 
    Noch 
Seine Tränen 

Fleisch
    verGeistigt
Ist 
Das 
Fleisch 
Im 
Spiegel 
Und 
Schaut 
HerAus in 
    Unser
BeFlecktes DaSein

AufErstehung
    in die 
ErKaltende 
Asche 
Unserer 
Lieder 
Fällt 
Der brennende 
    Regen 
Unserer Hoffnung

FischBauch 
    aus dem 
Bauch 
Des 
Fisches 
Wird 
Der 
Prophet 
GeSpuckt
Aber 
Da 
Hatte 
Er 
Sich 
Schon 
Mit einem 
    Leben 
Dort arrangiert 

EinKehr  
    ja, laß 
Uns 
Noch 
EinMal 
EinKehren
BeVor 
Wir 
Die 
Fähre 
Besteigen
Wir haben 
    Genügend 
Münzen -: noch 

Schacht 
    sich über 
Den 
Schacht
Beugen 
Und 
Warten
Wie 
Tief 
Der 
Schatten 
Sich
Fallen
Läßt 
BeVor er 
    Wieder 
Willig zurückKehrt 

Er bleibt 
Du gehst über Sand
Die Sonne springt über die Wellen 
Eine Möwe kreischt 
Du gehst zum Wasser 
Und es bleibt der Sand 
Wwischen den Zehen
die Möwe, die WeLlEn, die Sonne
Der Sand der Zeit
Er bleibt dein Leben lang

Welcher Wind 
    welcher Wind 
Hat 
Dein 
Haar 
ZerZaust
Dein 
Ohr 
BeTört 
Und nur dir 
    Seine 
GeHeimnisse anVertraut? 

Latte 
    lässig die 
Latte 
Am 
StraßenRand 
Trinken 
Warum 
Nur nicht 
    Sitzen 
Im StraßenCafé?

Der moderne Mensch 
    wir sitzen 
Immer 
Noch 
Am 
Teich 
Von 
Bethesda 
Und 
Warten 
Auf 
Das 
AufWallen 
Und niemand 
    Hilft 
Seinem Nächsten

Düfte
    aus dem 
GeSchlagenen 
Holz
EntWeicht 
Ein 
BeTörender 
Duft 
So 
Wie 
Von 
Frisch 
GeMähtem 
Gras 
Es 
Ist 
Ein 
Jubel
Der 
Die VerWesung 
    Noch 
Nicht ahnt





Links und Anmerkungen:
[1] Henriette Hardenberg: Dichtungen. Hrsg. Hartmut Vollmer. Arche Verlag AG, Zürich 1988. ISBN: 3716020737. Neuer See, S. 51. Das Gedicht erschien erstmalig in: Wieland, 1. Jg. (1915/16) H. 14, S. 14.
„Henriette Hardenberg (geboren 5. Februar 1894 in Berlin; gestorben 26. Oktober 1993 in London) war der Künstlername von Margarete Rosenberg, einer der wenigen expressionistischen Dichterinnen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Henriette_Hardenberg 
[2] This footnote is intentionally left blank. https://www.youtube.com/watch?v=sGb4lAiVxRk 





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