Friday, October 17, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 17.10.2025


Ein Leben ohne Schwalben ist sinnlos, 
denken die Schwalben 
Ulrich Koch  [1] 

The Big Sleep 
    wer im 
Schlaf 
Stirbt
Der schläft 
    Nur 
Weiter ewiglich 
  
Zu Boden 
    es fällt 
Doch 
Niemand
Wie 
HerbstLaub 
Zu 
Boden 
Und
Bleibt 
Dort 
Liegen 
Sollte jedenFalls 
    Nicht 
Liegen bleiben  

Ruine
    es sind 
Die 
GePfählten 
Herzen
Die 
Mutig 
WeiterSchlagen 
Während 
Du 
Einen 
Neuen 
Wurm 
Durch 
Die Ruine 
    Deines 
Hirns irren läßt

Wände 
    aus Wand 
Und 
Wand 
Werden 
Wände
Selbst 
Eine 
Einzelne
Wand 
Wird 
Zu 
EinWänden
Oder einer 
    Wand 
Ohne Tür 

In memoriam Kurt Schwitters 

Laut & leise
    Rhythmus und 
Laute 
Der 
RegenTropfen 
Auf 
Dem 
HerbstLaub 
Das 
So leise 
    Zu
Boden fällt 

MalvenTee 
    kein dop-
Pelter 
Espresso
Nur 
Malven- 
Oder 
HibiskusTee noch 
    Aus 
Der SchnabelTasse 

Im Sand 
    wie Strauß 
Und 
MeeresSchildkröte 
Den 
Sand 
AufWühlen 
Und 
Wir 
Unsere 
Brut
Unseren 
Kot 
Im 
Sand 
VerScharren 
Mal sehen
    Was 
Draus wird 

BlauWeiß
Die Heringe im Meer 
Wie Delfter Porzellan
Die WindMühlen am Bach 
Wie Delfter Porzellan
Die Welt als Bild 
Wie MingPorzellan
Von dieser Welt fällt keiner herab 
Nicht von Vasen, Kännchen, Kacheln
BlauWeiße Ewigkeit 
-: Garantiert 




Nach den Ferien 
    in der 
FerienHütte 
Riecht 
Es 
Noch 
Nach 
Sommer 
Und 
Etwas 
Sand 
Ist 
In einer 
    Ecke 
Liegen geBlieben 

Im Park
    in der 
Stadt 
Sind 
Die 
Parks 
Im 
Winter 
Heller 
In 
Der 
Dunkelheit 
Als 
Im 
Sommer
Und 
Doch 
Sitzen 
Die Paare 
    Lieber 
Im Sommer dort 

Heilig 
    wir brühen 
Einen 
AbSud 
Aus 
Bitteren Kräutern [2]
Und 
Trinken 
Ihn 
Aus 
Dem 
Heiligen Gral 
Den 
BlutRoten 
Wein hatten 
    Wir 
Längst verSoffen 

KondensStreifen 
    die Spatzen 
Fliegen 
Ohne 
KondensStreifen
Und 
Dann 
Dennoch 
Bleibt 
Eine 
Spur 
In den 
    Annalen 
Der Zeit

Wörter
    ich sammelte 
Die 
Wörter 
Der 
Passanten
Die 
Mir
Auf 
Der 
EinKaufsStraße
ZuGetragen 
Wurden 
Zu wenig 
    Schweigen 
War dabei 

Appell 
    noch ge-
Rade 
RechtZeitig 
GeKommen 
Zum Zähl-
    Appell 
Der Lebenden 

Tod 
    der Tod 
Ist
Der 
Winter 
Dem 
Kein 
Frühling 
Folgt 
Auch
Wenn 
Der Tod 
    Im 
Frühling kam  

Fort
    dem fort-
Fahrenden 
Schiff 
HinterHerBlicken 
Warten
Bis 
Das 
Meer 
Keine 
Narben 
Mehr 
Trägt 
Und dann 
    Weiter 
Tee trinken 
    
PflaumenMus 
    ich trage 
Meine 
Pflaumen 
Über 
Die 
Schwelle 
Und 
Versuche 
Nicht 
An Mutters 
    PflaumenMus 
Zu denken 

Parfüm 
    das Parfüm 
Des 
Lebens 
Ist 
VielSchichTig
GeStaltTet 
Aber 
Die 
Flasche 
Steht 
Immer 
Offen 
Kopf
Und
Herz
EntWeichen
Und 
Zum 
Schluß 
Riecht man 
    Kaum 
Mehr was 

Container
    es ist 
Der 
Container 
Mit 
Den 
AbGenagten 
HähnchenKnochen 
Und
Den 
EssensAbfällen 
In 
Den 
Ich 
Deine 
ZerStüCkeLte L=ei=che 
    Packe -: 
Entschuldigung!  
 



Keine Links aber Anmerkungen:
[1] Aus: Boote, die in der Nacht am Grund streiften. In: Ulrich Koch: Das ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text. Gedichte, Jung und Jung, Salzburg 2021. ISBN: 978-3-99027-259-6. S. 15.  
[2] Maror – die bitteren Kräuter des PessachFestes.



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