Friday, October 24, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 24.10.2025

 


Einen Becher voll Staub trank ich um Mitternacht,
eine Maske aus Gips ist die Erinnerung.
Dieter Wyss [1]

Herbst 
    aus dem 
Baum 
Am 
StraßenRand 
Fliegen 
Die 
Blätter 
Auf 
Wie 
Ein 
Schwarm 
Von 
Staren 
Aber 
Sie fallen 
    Sofort 
Zu Boden 

Schloß 
Das Schloß noch außer Sicht 
Die BruchSteinMauer voller Efeu 
Mit HandSchuhen erGreife ich das Tor 
Arthritisch knirscht es voll Rost und Jahren 
Der Weg ist unEben und zuGewachsen. 
Wir nähern uns dem Schloß 
JedenFalls hoffen wir es 

Kapelle 
    erst als 
Sie 
Ein 
Schlich†es 
HolzKreuz 
In 
Die 
½  
ZerFaL-len=E 
Kapelle 
GeStellt 
Hatten
Sah 
Es 
Nicht mehr 
    So 
Obszön aus 

Vielleicht 
    vielleicht ist 
Er 
Über 
Wasser 
GeGangen 
Oder 
Hat 
Die 
Fähre von der Insel 
GeNommen
So 
Sprach 
Der 
Mörder 
NachDem er 
    Ihn 
VerGraben hatte 

Passend  
    passend für 
Jeden 
Topf 
Findet 
Sich 
Ein
Deckel 
Und
Für jede 
    Axt 
Ein Schädel

Herbst 
   die Blätter 
Fallen 
Von 
Den 
Bäumen 
Und 
Die 
Vögel 
Fliegen 
Fort
Ich 
Aber 
Bleibe
Und warte 
    Auf 
Den Schnee 

Licht 
    das gelbe 
Licht 
Der 
Kerzen 
EntWeicht 
Durch 
Alle 
Fenster 
Und 
Zeigt der 
    Finsternis 
Den Weg 

Lüge 
    dann aber 
Verfiel 
Der 
Mensch
Der 
Macht 
Der 
Sprache 
Und machte 
    Aus 
Wahrheit Lüge

Bitternis 
    in deine 
Bitternis 
Weinst 
Du 
Salzige 
Tränen
Wischt 
Sie 
Ab
Schmeckst
Schniefst 
Und 
Doch bleibt 
    Die 
Bitternis zurück 

EinSam 
    so ein-
Sam 
Sind 
Die 
Toten 
Nicht 
JedenFalls 
Nicht 
So 
EinSam
Wie der Torwart beim ... 
Aber 
Aus 
Den Gräbern 
    Steigen 
Sie nicht 

Schlottern
    die Gegen
Wart 
Schlottert 
Im 
Steten 
Wind 
Der 
Zeit 
Den wir 
    Ewigkeit 
GeNannt haben 

SpätHerbst 
    die vögel 
Zwitschern 
Noch 
In 
Den 
Trüben 
NachMittag 
Und 
Wir 
Halten 
Uns 
An 
Den 
Händen
Dann 
GeSellen 
Sich 
Die 
Ahnen 
Zu uns 
    Aus 
Den Gräbern 







Links und Anmerkungen:
[1] Dieter Wyss: Gestern. In: Akzente. Zeitschrift für Dichtung. Herausgegeben von Walter Höllerer und Hans Bender. 1. Jahrgang 1954. Carl Hanser Verlag, München 1954-1973. Nachdruck Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1975. S. 176.
[2] This footnote is intentionally left blank. https://www.youtube.com/watch?v=sGb4lAiVxRk 


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