Der 19. Sonntag nach Trinitatis geht der Frage der Heilung nach [1], ob die körperliche Heilung das Maß der Dinge sein kann oder das seelische Heil nicht der wichtigere Aspekt ist. Wenn der Christus heilt, so heilt er immer den ganzen Menschen. Für die Frage an sich können ganz unterschiedliche Geschichten aus der Bibel herangezogen werden. Aus dem Neuen Testament die Heilung des Gelähmten am Teich Bethesda („Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!“) [2]. Ich bevorzuge Bethesda, obwohl die Schreibweise nach dem Griechischen eher Bithsatha Βηθζαθά und dem Hebräischen Bit-hasda (בֵּית־חַסְדָּא) lauten müßte; Betesda sieht einfach blöd aus. Oder die Heilung des Gelähmten (das Dach wird abgedeckt und der Kranke zu Jesus hinabgelassen) [3]. In dieser Perikope geht es einerseits um die Heilung eines Gelähmten und andererseits die Vollmacht zur Sündenvergebung. Oder aber im Alten Testament bei Jesaja: Hiskias Krankheit, Genesung und Danklied [4].
Der aktuelle Text der Epistellesung steht im Jakobusbrief [5]. Der betreffende Abschnitt behandelt das Gebet für die Kranken: „Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn.“ Und das Heil soll nicht nur die Kranken erreichen sondern alle Welt, das aber machen wir in den Fürbitten, z.B. aktuell [6]:
„Guter Gott, wir denken an die Menschen in der Ukraine und in Gaza. Auch wenn es im Gazastreifen vielleicht eine hoffnungsvolle Atempause gibt, hört der Krieg in den Herzen nicht einfach auf. Gott sei bei ihnen. Und auch bei den zurückkehrenden israelischen Geiseln. Schenke ihnen Menschen an ihre Seite, die sich ihrer annehmen und sich für Hilfe, Trost und Unterstützung einsetzen.“
„Guter Gott, wir bitten dich auch für all jene, die nicht frei sind, Gutes zu tun oder eigene Entscheidungen zu treffen, weil ihr Denken von Kindheit an durch Ideologie oder enge Glaubenssysteme geprägt wurde. Sei bei den Menschen in sektenähnlichen Gemeinschaften, in religiös-fundamentalistischen Staaten wie dem Iran oder in diktatorischen Regimen. Durchbrich den äußeren Zwang, der sie bindet, und schenke ihnen den Mut und die Freiheit, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen.“
Auch wenn ich schon bei den Fürbitten war, der Wochenspruch beschäftigt sich mit Heil und Heilung: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ [7] Ich finde, daß Jeremia in unserer Wahrnehmung gegenüber Jesaja viel zu kurz kommt; in der Perikopenordnung kommen im letzten Kirchenjahr nur zehn Textstellen zur Anwendung. Jeremia ist kein Schönwetterprophet, er wettert gegen die Friedens-Propheten, die ihre Zuhörer in falsche Sicherheit wiegen.
Der aktuelle Text der Epistellesung steht im Jakobusbrief [5]. Der betreffende Abschnitt behandelt das Gebet für die Kranken: „Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn.“ Und das Heil soll nicht nur die Kranken erreichen sondern alle Welt, das aber machen wir in den Fürbitten, z.B. aktuell [6]:
„Guter Gott, wir denken an die Menschen in der Ukraine und in Gaza. Auch wenn es im Gazastreifen vielleicht eine hoffnungsvolle Atempause gibt, hört der Krieg in den Herzen nicht einfach auf. Gott sei bei ihnen. Und auch bei den zurückkehrenden israelischen Geiseln. Schenke ihnen Menschen an ihre Seite, die sich ihrer annehmen und sich für Hilfe, Trost und Unterstützung einsetzen.“
„Guter Gott, wir bitten dich auch für all jene, die nicht frei sind, Gutes zu tun oder eigene Entscheidungen zu treffen, weil ihr Denken von Kindheit an durch Ideologie oder enge Glaubenssysteme geprägt wurde. Sei bei den Menschen in sektenähnlichen Gemeinschaften, in religiös-fundamentalistischen Staaten wie dem Iran oder in diktatorischen Regimen. Durchbrich den äußeren Zwang, der sie bindet, und schenke ihnen den Mut und die Freiheit, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen.“
Auch wenn ich schon bei den Fürbitten war, der Wochenspruch beschäftigt sich mit Heil und Heilung: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ [7] Ich finde, daß Jeremia in unserer Wahrnehmung gegenüber Jesaja viel zu kurz kommt; in der Perikopenordnung kommen im letzten Kirchenjahr nur zehn Textstellen zur Anwendung. Jeremia ist kein Schönwetterprophet, er wettert gegen die Friedens-Propheten, die ihre Zuhörer in falsche Sicherheit wiegen.
Das Gesteck in der Versöhnungskirche war so wie in der letzten Woche, aber auch nicht schlechter. Das ist nicht verwunderlich, denn wie im letzten Jahr streikt auch dieses Jahr die Heizung. Wir hatte aber Decken und Sitzpolster, dadadadaß wir kaum bibberten. Die Blumen auf dem Taufbecken-Altar hatten sich auch gehalten. Das Gesteck in Kall war wieder neu und schön anzusehen. Sehr erfreulich, da wir auch in Kall um den kleinen Altartisch im Format „Auf ein Wort“ mit der liturgischen Eröffnung nach der Iona Kommunität [8] feierten.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/19-sonntag-nach-trinitatis/
[2] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JHN.5 Joh 5,1–16 (das ist auch der Predigttext)
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MRK.2 Mk 2,1–12 (Text der Evangeliumslesung)
Ich dachte immer bei dieser Textstelle, daß es Gichtbrüchiger heißen muß, da ich gesehen habe, wie Schmerzen bei Gicht lähmen könne, aber im griechischen Text steht παραλυτικὸν, also paralytisch und das bedeutet gelähmt; wird noch heute in der Medizin benutzt.
In der Übersetzung nach Luther von 1912 heißt es: „Und es kamen etliche zu ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen.“ https://www.die-bibel.de/bibel/LU17,LU12/MRK.2
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja38 Jes 38,1-20
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JAS.5 Jak 5,13–16
[6] Ausgearbeitet von Vikar Joscha Halm.
[7] Jer 17,14
[8] „Die Iona Community (auch Gemeinschaft von Iona oder Iona-Kommunität genannt) ist eine auf der schottischen Insel Iona lebende ökumenische Gemeinschaft (Kommunität), die 1938 von George MacLeod gegründet wurde.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Iona_Community
Eigentlich hätte ich hier weiter zitieren sollen, aber dann wäre das Zitat zu lang geworden, bitte selbst nachschauen, es lohnt sich.
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auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/19-sonntag-nach-trinitatis/
[2] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JHN.5 Joh 5,1–16 (das ist auch der Predigttext)
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MRK.2 Mk 2,1–12 (Text der Evangeliumslesung)
Ich dachte immer bei dieser Textstelle, daß es Gichtbrüchiger heißen muß, da ich gesehen habe, wie Schmerzen bei Gicht lähmen könne, aber im griechischen Text steht παραλυτικὸν, also paralytisch und das bedeutet gelähmt; wird noch heute in der Medizin benutzt.
In der Übersetzung nach Luther von 1912 heißt es: „Und es kamen etliche zu ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen.“ https://www.die-bibel.de/bibel/LU17,LU12/MRK.2
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja38 Jes 38,1-20
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JAS.5 Jak 5,13–16
[6] Ausgearbeitet von Vikar Joscha Halm.
[7] Jer 17,14
[8] „Die Iona Community (auch Gemeinschaft von Iona oder Iona-Kommunität genannt) ist eine auf der schottischen Insel Iona lebende ökumenische Gemeinschaft (Kommunität), die 1938 von George MacLeod gegründet wurde.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Iona_Community
Eigentlich hätte ich hier weiter zitieren sollen, aber dann wäre das Zitat zu lang geworden, bitte selbst nachschauen, es lohnt sich.
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