K. wacht in einem LeichenWagen auf. Bei ihm sind noch fünf andere Männer. Sie alle sind schwarz gekleidet. Das ist ihre ArbeitsKleidung. Keiner spricht mit dem andern. Keiner blickt den anderen direkt an; nur K. blickt sich interessiert um. Sie fahren zu einem FriedHof. Der auf dem BeiFahrerSitz steigt aus, öffnet das Tor, bleibt draußen, wartet bis der Wagen hinein gefahren ist und schließt das Tor wieder. Sie fahren weiter zu einem Grab. Es ist ein altes Grab, verWittert und überWachsen. AbWechselnd graben sie ein Loch, bis sie auf den Sarg stoßen. Mit verEinten Kräften holen Sie den Sarg herAuf aus dem Loch und säubern ihn. Das Loch allerdings lassen sie so, wie es ist. Den geSäuberten Sarg stellen sie hinten in den LeichenWagen auf die LadeFläche. Dann fahren sie zu der TotenHalle, aber dort nehmen sie nur ein MittagsMahl zu sich und säubern sich. Dann steigen Sie in den LeichenWagen und fahren vom Friedhof weg in die kleine Stadt hinein. Ihr Ziel ist eine alte Kirche. Sie setzen nun die Zylinder auf und tragen den Sarg in die Kirche. Die Kirche ist leer, noch nicht einmal ein Priester ist dort. K. und die fünf Männer aber bahren den Sarg vor dem Alter auf. Dann gehen sie in die Sakristei. Dort steht ein anderer Sarg. Den nehmen sie und bringen ihn in ihren LeichenWagen. Dann steigen sie alle ein und fahren zu einem anderen FriedHof. Dort ist bereits ein Loch frisch ausGehoben worden. Wahrscheinlich von einer anderen Gruppe von TotenGräbern. Sie senken den Sarg in das Loch und stellen sich alle um das Grab herum. Niemand spricht ein Wort, aber sie stehen da, als würden sie beten. Dann, ohne ein Kommando, nehmen Sie die Schaufeln und füllen das Grab auf. Etwas steht die Erde hoch und sie formen es wie einen Sarg, der ins Freie steht. K. fällt auf, daß es keinen GrabSchmuck, keine Kränze oder Blumen gibt. Dann säubern Sie Ihre Schaufeln und ihre Kleidung, verStauen die Schaufeln und setzen sich wieder in ihren LeichenWagen. Sie fahren ab, aber wohin sie fahren, bemerkt K. nicht mehr, denn er schläft ein. Mit einem Rucken wacht K. auf und merkt, daß es der nächste Tag ist. Es sind andere Männer mit ihm im Wagen. Wieder fahren sie aus einer kleinen Stadt zu einem neuen FriedHof. Dort aber wiederHolt sich das GeSchehen vom VorTag. Sie fahren zu einem bestimmten Grab. Dieses Mal ist es nicht verwittert, aber man kann den Grabstein nicht mehr entZiffern, als ob die Daten nur zu diesem Zweck ausGelöscht worden wären. Wieder graben sie, bis sie zum Sarg kommen, heben den Sarg, säubern ihn, säubern sich selbst, essen zu Mittag und fahren ab in die Stadt hinein zu einer weiteren Kirche, bahren den einen Sarg vor dem Altar auf und nehmen einen weiteren Sarg mit, den sie auf einem anderen FriedHof beGraben. Und so geht es eine Weile und K. beMerkt auf ihren Fahrten nie ein anderes FahrZeug, nie einen FußGänger, nie einen Besucher auf dem Friedhof oder in der Kirche, nie einen Priester oder Pfarrer. Die Männer wechseln jeden Tag und keiner spricht mit dem anderen. Aber alle arbeiten gemeinsam daran, den einen Sarg zu heben und den anderen Sarg zu verSenken. Wo K. schläft, weiß er nicht. Aber er weiß so vieles nicht.
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