Monday, December 27, 2021

LYRIK-Taschenkalender 2015 15. KW 27.12.2021

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020/2021.


15. KW
Nadja Küchenmeister: geleit


Laßt uns einsaugen den Geruch vom ersten Schnee dieses Sommers.

Zu viele Schmetterlinge in diesem Gedicht. Und niemand fragt sich, ob man träumt Schmetterling zu sein, oder ob ein Schmetterling träumt Mensch zu sein.

SelbstGespräch
    während
das HundeGebell
AbEbbt
Bleibt
Die
LiBelle
Über
Dem
TeichRand
Stehen
Bis
Dein
Innerer MonoLog
    Wieder
EinSetzt

Wald
    aus der
Kühle
Riecht
Man
Den
WaldMeister
Und
Der
WaldBoden
    Atmet
Schwer

Glocken
    was wäre
Der
SonnTag
Ohne
GlockenGeläut
Oder
Der Frühling
    Ohne
GlockenBlumen?


15. KW
Kommentar: Michael Braun


„Schwebezustände“ -: oder diese KneippKur mit Treten von warmem Honig. Dieses Gefühl von Blei [1]

„Wo gehen sie denn hin?“
„Wo laufen sie denn hin?“ [2]
„Wo gehen wir denn hin ...?“ -: immer im Kreis herum.

SchwebeZustände -: ich finde, daß Libellen einen SchwebeZustand besser illustrieren als Schmetterlinge, die doch mehr flattern.

Sommer
    die wenigen
RegenTropfen
Auf
Der
Staubigen
Straße
Nur
So
Ist es
    Wirklich
Sommer


Links und weiteres:

[1] Ich dachte gerade an die Nacht aus Blei. Hans Henny Jahnn: Die Nacht aus Blei. Roman. Wegner Verlag, Hamburg 1956.
[2] Eigentlich: „Ja, wo laufen sie denn, wo laufen sie denn hin?“ Wilhelm Bendow 1946 in dem Sketch „Auf der Rennbahn“.



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