Thursday, December 16, 2021

Der Krippenweg in Ripsdorf

  


Ich habe Ripsdorf und Umgebung schon häufig besucht, insbesondere, wenn ich zum Schafbachtal wollte. Im Wochenspiegel hatte ich über den Krippenweg in Ripsdorf [1] gelesen und dachte, das wäre ein guter Anlaß, wieder einmal Ripsdorf und Umgebung zu besuchen. Über Krippen hatte ich schon einmal hier berichtet [2].
 


Ich fuhr zunächst über die viel befahrene A51, aber schon, wenn man auf die K70 und dann die K69 abbiegt, kann man sich in einigen der schönsten Ansichten von Eifellandschaft verlieren, auch wenn sie aktuell mit vergilbten Weiden und dem Grau von Nebel und Wolken eher an Verfall denken lassen. Man kommt durch den sehenswerten Ort Nonnenbach und schließlich erreicht man Ripsdorf.



Der Krippenweg ist ausgeschildert, aber das ist nur an den Stellen wichtig, wo es in Stichstraßen hineingeht. Der Wochenspiegel zeigt einen Plan. Im Prinzip sind es die Hauptstraße und die parallel dazu verlaufenen Straßen südöstlich davon.

Krippen gehen auf die Weihnachtsgeschichte zurück, wie sie im Lukasevangelium erzählt wird [3], denn da steht: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ Lukas interessieren diese Details, während sie die anderen Evangelisten überhaupt nicht erwähnen.



Die Weihnachtskrippe geht auf Franziskus von Assisi zurück, denn er hatte 1223 bei einem Gottesdienst in einem Wald bei Greccio sozusagen eine Rekonstruktion der Krippen-Szene mit lebenden Tieren (Ochs und Esel) aufstellen lassen und so das Vorbild für die Krippen der nachfolgenden Jahrhunderte geschaffen. Man kann dies, wie im Wikipedia-Artikel ausgeführt [4], als Krippenspiel einordnen und andere Theorien entwickeln – wie über das Christkindlwiegen, aber ich meine schon, das die Initialzündung im Wald von Greccio stattfand. Aus dem Spätmittelalter ist eine Liste über die Figuren einer Krippe überliefert (1478). Die Jesuiten erkannten in den Krippen ein Instrument, um das Frömmigkeitsgefühl der Beschauer zu fördern.



Welche Figuren gehören dazu? Hier eine Liste von möglichen Figuren: das Jesuskind in seiner Krippe, Maria und Josef („Jessas, Maria und Josef!“), die drei Weisen aus dem Morgenland (Caspar, Melchior, Balthasar – biblisch sind die drei nicht, denn bei Matthäus werden nur Weise oder Magier [5] erwähnt, aber im Kölner Dom liegen die Gebeine der drei Weisen), Hirten, Engel und Tiere (Ochs, Esel und Schafe). Es sind aber weitere möglich, z.B. die Reittiere der Weisen.

Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen zu Krippen, die ich nicht überschaue, aber man kann sich schon im Wikipedia-Artikel in Einzelheiten zu Arten von Krippen oder verwendete Materialien verlieren. Erwähnenswert ist noch die Pöttmesser Krippe [6] in Österreich (Steyl), die 778 Figuren umfaßt.



Die Krippen sind noch bis zum 15. Januar 2022 zu sehen. Ich finde, daß es sich lohnt, Ripsdorf, diese und weitere Krippen und Umgebung zu besuchen.



Links und Anmerkungen:
[1] https://wi-paper.de/show/0d79f0974730/epaper Schleidener Wochenspiegel Nr. 47, 24.11.2012, S.7
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2018/12/krippen-weihnachten-2018.html
[3] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas2 Lk 2,7
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtskrippe
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us2 Mt 2,1 „Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem ...“ Das wiederum interessierte den Evangelisten Matthias und nicht Lukas.

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