Sunday, January 6, 2019

Altargesteck Epiphanias 2019



Heute ist Epiphanias oder das Erscheinungsfest oder Dreikönigssonntag [1]. Oder auch Weihnachtsfest (bei den Orthodoxen). Die liturgische Farbe ist Weiß.
Nun hat meine Heimatstadt Köln den Kölner Dom und in der gotischen Kathedrale liegen die Gebeine der heiligen drei Könige. Ich gebe zu, dass man über Reliquien streiten kann, und Matthäus schreibt in seinem Evangelium von Weisen aus dem Morgenland und nennt keine Zahl, aber das tut nichts zur Sache. Seit Rainald von Dassel im Jahr 1164 die Reliquien nach Köln brachte, werden sie hier von Gläubigen der römisch-katholischen Kirche verehrt.

In der evangelischen Gemeinde Köln Dellbrück/Holweide ist es noch nicht üblich, dass auch evangelische Kinder als Sternsinger durch den Ort ziehen, um für eine Spende für Kinder in Not auf dieser Welt zu singen. Aber das ist an anderen Orten bereits ökumenischer Brauch, wie zum Beispiel bei uns die Elias-Prozession.
Die drei Buchstaben C-M-B stehen für „Christus mansionem benedicat“ [Christus, segne dieses Haus] und werden über die Haustüre mit der neuen Jahreszahl geschrieben.
C-M-B steht aber auch für Caspar, Melchior und Balthasar – die drei Könige. Caspar stellt man sich als bartlosen Jüngling, Melchior als weißbärtigen Greis und Balthasar als dunkelbärtigen Mann mittleren Alters vor. Die Zahl 3 ist wahrscheinlich durch Zuordnung der drei Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe) entstanden.

Das Altargesteck ist sehr hübsch gestaltet – allerdings kann es nicht in der liturgischen Farbe punkten. Dafür aber in der Zusammenstellung der Farben und Formen.


Die Konfirmanden hatten den Auftrag, Bibelsprüche zu schreiben (sozusagen als Wandzeitung – 大字报 / auch die Kulturrevolution hat in unserem Leben hier Spuren hinterlassen). Mir hat der letzte auf der Leine am besten gefallen, insbesondere wegen der grafischen bzw. typografischen Umsetzung. „Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst.“ [2] Wird auch häufig bei Taufen gewählt.



Die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach!“ [3] Die Grafikcollage wurde von Stefanie Bahlinger erstellt. [4] Sie hängt in den Kirchen unserer Gemeinde aus; Sie merken, dass ich heute zu früh in die Kirche gegangen bin. Ich werde natürlich von dem japanischen Teil magisch angezogen und sehe das Kanji gleich zweimal – es bedeutet Schuld, Sünde, Verbrechen. War das Zufall? Gibt es Zufälle? Natürlich! Und insbesondere gibt es glückliche Zufälle


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

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