Ich habe gerade noch einmal einen Artikel von John Watson
gelesen [1], der vor fast einem Jahr einen Artikel veröffentlich hatte, der zu
diesem Thema Informationen bietet.
Wenn man an Zöliakie (Sprue) [oder einer
Weizen-/Gluten-Sensitivität] leidet, dann muss man sich Gluten frei ernähren.
Aber wie sieht es mit anderen Personen aus? Profitiert man von einer Gluten
freien Kost, wie es häufig im Netz behauptet wird?
Die breite Nachfrage zu Gluten freien Produkten hatte für
die Zöliakie Patienten zur Folge, dass sie heute ein größeres Warenangebot
haben.
Eine Hypothese ist eine Reduktion des Auftretens von
Gefäßverkalkung und ischämischer Herzerkrankung. Die mit 100.000 Teilnehmern
sehr große Nurses' Health Study and the Health Professionals Follow-up Study
zeigte jedenfalls keine Reduktion der koronaren Herzerkrankung.
Man findet bei Guten freier Kost häufiger Probleme bei
der Versorgung mit der Aufnahme einer genügend hohen Menge an Faserstoffen,
Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Eisen, Zink und Magnesium. Wahrscheinlich
ist diese mangelnde Versorgung sehr heterogen.
Es stellt sich die Frage, womit etwas, das weggenommen
wurde (z.B. Weizen), ersetzt wird? Wenn es sich um verarbeitete Nahrungsmittel
handelt, ist es sehr wahrscheinlich, dass mehr Zucker, Fett bzw. leere Kalorien
benutzt werden. Ds könnte Übergewicht und Diabetes fördern.
S.L. Raesler und Kollegen untersuchten u.a. Personen, die
eine Gluten freie Diät einhielten. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Personen
unter einer Gluten freien Diät signifikant höhere Urinkonzentrationen von Arsen
hatten und im Blut höhere Konzentrationen an Quecksilber, Blei und Cadmium aufwiesen
als Personen, die Gluten nicht vermieden.
In Großbritannien sind Gluten freie Produkte etwa viermal
teurer als die nicht veränderten Produkte.
Was können wir daraus folgern?
Für Personen ohne Zöliakie oder einer
Weizen-/Gluten-Sensitivität: Teuer ist nicht besser. Gluten frei stellt sich
als Hype und Abzocke heraus. Besser darauf verzichten.
Für Personen mit Zöliakie oder einer
Weizen-/Gluten-Sensitivität: möglichst die Gluten freie Diät selbst herstellen
und auf industrielle Produkte verzichten. Selbst Ernährungsinformationen suchen
oder sich von einem Ökotrophologen beraten lassen, wie die Kost die notwendigen
Mengen an Faserstoffen, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Eisen, Zink,
Magnesium weiteren enthalten kann.
Links:
[1] John Watson: Five Reasons to Avoid Going Gluten-Free (If You Don't
Have Celiac Disease). https://www.medscape.com/viewarticle/892520?src=WNL_infoc_190102_MSCPEDIT&uac=113211EX&impID=1850565&faf=1
.
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