Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2013 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen AutorInnen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.
06. KW
Georg Heym: Ophelia
Der Tod ist das wahre Gefängnis, obwohl es Sicherheitsgefängnisse gibt, in denen man ohne Baum, ohne Sonne, ohne Nacht und JahresZeiten dahinDämmert. Im Tod schwindet alles, was Leben ausMacht. Selbst die Weide weint da nicht mehr.
Beim Tod gehen die Lichter aus. Die letzte Sonne ist eine schwarze Sonne, ein schwarzes Loch.
Röhricht
auf dem
Wasser
Kräuseln
Sich
Die
Wellen
Das
Röhricht
Wiegt
Sich
Sanft
Und
Unsere
Beine
Bleiben
Auf dem Steg
Inein-
Ander verHakt
Ophelia taucht in Bob Dylans Song „Desolation Row“ (Highway 61) [1] auf:
„Now Ophelia, she’s ’neath the window
For her I feel so afraid
On her twenty-second birthday
She already is an old maid“
Vielleicht
Vielleicht ist es den bleichen Knochen
Doch nicht egal
Ob sie über oder
Unter der Erde liegen
Wenn der Wind
Durch die AugenHöhlen streicht
Und der blaue Himmel
Sich über ihnen spannt
Rauch
da im
Rauch
VerFängt
Sich
Der
Wind
Fängt
An
Zu denken
An
Zu weinen
Der
Rauch
VerWeht
Doch
Der Wind
Weiß
Es noch
06. KW
Kommentar: Jan Wagner
Man sucht Kerzen für das FriedensLicht, das bis Ostern brennen soll, also ein Licht im Dunkel der Nacht, die uns in allen kriegerischen AusEinAnderSetzungen umGibt.
Oder der grüne Wurm, der durch Linny Ravens Hirn flitzt in „Coogan's Bluff“ [2].
Mittlerweile denken wir mehr an den Wurm, der durch die Reste des Hirns von RFK Jr. irrt.
06. KW
Georg Heym: Ophelia
Der Tod ist das wahre Gefängnis, obwohl es Sicherheitsgefängnisse gibt, in denen man ohne Baum, ohne Sonne, ohne Nacht und JahresZeiten dahinDämmert. Im Tod schwindet alles, was Leben ausMacht. Selbst die Weide weint da nicht mehr.
Beim Tod gehen die Lichter aus. Die letzte Sonne ist eine schwarze Sonne, ein schwarzes Loch.
Röhricht
auf dem
Wasser
Kräuseln
Sich
Die
Wellen
Das
Röhricht
Wiegt
Sich
Sanft
Und
Unsere
Beine
Bleiben
Auf dem Steg
Inein-
Ander verHakt
Ophelia taucht in Bob Dylans Song „Desolation Row“ (Highway 61) [1] auf:
„Now Ophelia, she’s ’neath the window
For her I feel so afraid
On her twenty-second birthday
She already is an old maid“
Vielleicht
Vielleicht ist es den bleichen Knochen
Doch nicht egal
Ob sie über oder
Unter der Erde liegen
Wenn der Wind
Durch die AugenHöhlen streicht
Und der blaue Himmel
Sich über ihnen spannt
Rauch
da im
Rauch
VerFängt
Sich
Der
Wind
Fängt
An
Zu denken
An
Zu weinen
Der
Rauch
VerWeht
Doch
Der Wind
Weiß
Es noch
06. KW
Kommentar: Jan Wagner
Man sucht Kerzen für das FriedensLicht, das bis Ostern brennen soll, also ein Licht im Dunkel der Nacht, die uns in allen kriegerischen AusEinAnderSetzungen umGibt.
Oder der grüne Wurm, der durch Linny Ravens Hirn flitzt in „Coogan's Bluff“ [2].
Mittlerweile denken wir mehr an den Wurm, der durch die Reste des Hirns von RFK Jr. irrt.
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.bobdylan.com/songs/desolation-row/
[2] Coogan’s Bluff ist ein Actionfilm von Don Siegel aus dem Jahr 1968 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Coogans_gro%C3%9Fer_Bluff
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