Wollenberg ist ein kleiner Ort nahe Sistig und gehört zur Pfarre Sistig, allerdings hat der Ort eine eigene Kirche. Wollenberg wurde erstmals 1448 urkundlich als „Woldenberg“, auch „Volemberg“, nicht aber als Voldeberg, wo wir Voldemort vermutet hätten, erwähnt [1]. Für ca. 1580 wird bereits eine Kapelle erwähnt, die nach der Pest gestiftet worden war. Sie brannte ab und wurde 1722 erneut errichtet. 90 Jahre später wurde wegen Baufälligkeit der Abbruch nahegelegt (1811), aber erst 1833 wurde dies befürwortet und nach Sammlung der notwendigen Geldmittel erfolgte 1848 die Weihe. Hundert Jahre später wurde die Kapelle im 2. Weltkrieg stark beschädigt, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut und erweitert, z.B. durch Sakristei, Heizungskeller und Leichenhalle; der Friedhof um die Kapelle besteht seit 1921. 1980/81 wurde das Dach neu gedeckt und 2012 wurde die Elektroanlage und der Innenanstrich erneuert [2].
Zwei Glocken stammen aus dem Jahr 1854, nämlich die Sebastianusglocke und die Marienglocke. Eine weitere Glocke (Michaelsglocke) wurde anläßlich des Patronatsfestes 2022 eingeweiht.
Zwei Glocken stammen aus dem Jahr 1854, nämlich die Sebastianusglocke und die Marienglocke. Eine weitere Glocke (Michaelsglocke) wurde anläßlich des Patronatsfestes 2022 eingeweiht.
Die Fenster wurden 1952/53 gefertigt und hier sieht ein Fenster namens „Der freudenreiche Rosenkranz“. Auch die Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. hat den Künstler nicht ermitteln können [3].
St. Sebastian dürfte vielen bekannt sein, er wird von Pfeilen durchbohrt gezeigt. Er war Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian, der ihn zum Tode verurteilte, weil er sich öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen hatte, und ihn von numidischen Bogenschützen erschießen ließ [4]. Aber so schnell sterben Heilige nicht. Die fromme Witwe Irene wollte ihn beerdigen, fand ihn aber noch lebendig vor und pflegte ihn gesund. Normale Menschen flüchten dann, nicht so Sebastian. Er kehrte zu Diokletian zurück, bekannte sich erneut zum Christentum, wurde mit Keulen erschlagen, in die Cloaca maxima geworfen und dann aber doch beerdigt. Sonst gäbe es nicht die Hirnschale des Heiligen in einem kostbaren spätmittelalterlichen Reliquiar in der Abteikirche St. Sebastian im oberbayerischen Ebersberg. Es gibt homoerotische Bezüge, was angesichts der Darstellungen in der Renaissance nachvollziehbar ist, und diese Bezüge spielen im „Tod von Venedig“ von Thomas Mann [5] sowie in „Bekenntnisse einer Maske“ von Yukio Mishima [6] eine Rolle.
Wenn man zwischen Sistig und Reifferscheid auf der L203 unterwegs ist, muß man extra in den Ort hineienfahren, kann aber auf der anderen Seite wieder hinaus und muss nicht zurückfahren.
Die beiden Rundwanderwege [7] führen nicht an der Kapelle vorbei, ließen sich aber bequem anpassen, da sie das Ziel nur knapp verfehlen.
St. Sebastian dürfte vielen bekannt sein, er wird von Pfeilen durchbohrt gezeigt. Er war Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian, der ihn zum Tode verurteilte, weil er sich öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen hatte, und ihn von numidischen Bogenschützen erschießen ließ [4]. Aber so schnell sterben Heilige nicht. Die fromme Witwe Irene wollte ihn beerdigen, fand ihn aber noch lebendig vor und pflegte ihn gesund. Normale Menschen flüchten dann, nicht so Sebastian. Er kehrte zu Diokletian zurück, bekannte sich erneut zum Christentum, wurde mit Keulen erschlagen, in die Cloaca maxima geworfen und dann aber doch beerdigt. Sonst gäbe es nicht die Hirnschale des Heiligen in einem kostbaren spätmittelalterlichen Reliquiar in der Abteikirche St. Sebastian im oberbayerischen Ebersberg. Es gibt homoerotische Bezüge, was angesichts der Darstellungen in der Renaissance nachvollziehbar ist, und diese Bezüge spielen im „Tod von Venedig“ von Thomas Mann [5] sowie in „Bekenntnisse einer Maske“ von Yukio Mishima [6] eine Rolle.
Wenn man zwischen Sistig und Reifferscheid auf der L203 unterwegs ist, muß man extra in den Ort hineienfahren, kann aber auf der anderen Seite wieder hinaus und muss nicht zurückfahren.
Die beiden Rundwanderwege [7] führen nicht an der Kapelle vorbei, ließen sich aber bequem anpassen, da sie das Ziel nur knapp verfehlen.
Links und Anmerkungen:
[1] Ich hoffe niemand hat sich in dem Satz verlaufen.
[2] Ich war überrascht über die ausführlichen Informationen der GDG Steinfeld zur Kapelle und habe mich sehr gefreut.
https://gdg-steinfeld.de/die-gemeinden/sistig/st.-stephanus-sistig/
[3] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b2870/b2870.shtml
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_(Heiliger)
[5] Das Buch habe ich im Regal, aber immer noch nicht gelesen. Mir besser bekannt als „Death in Venice“ (Italian: Morte a Venezia), einer Verfilmung von Luchino Visconti aus dem Jahr 1971 mit Dirk Bogarde in der Hauptrolle. https://en.wikipedia.org/wiki/Death_in_Venice_(film)
[6] In den 1970iger Jahren habe ich sehr viel von Yukio Mishima auf Englisch gelesen und ich bin mir nicht mehr sicher, ob die Bekenntnisse dabei waren, denn die Lektüre fand teilweise in Taiwan statt. „Bekenntnisse einer Maske (japanisch 仮面の告白, Kamen no Kokuhaku) ist ein am 5. Juli 1949 veröffentlichter semi-autobiografischer Roman des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnisse_einer_Maske
[7] Rundwanderung Sistig-Wollenberg
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/eifel/rundwanderung-sistig-wollenberg/144449259/
Eifelspur auf den Spuren der Raubritter bei Burg Reifferscheid
https://www.ich-geh-wandern.de/eifelspur-auf-den-spuren-der-raubritter-bei-burg-reifferscheid
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