Friday, September 5, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2014 49.-52. KW 05.09.2025

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2014 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


49. KW
Hilde Domin: [Nicht müde werden]


Wunder müssen wahrgenommen werden, Tag um Tag. 

Oder einem Hund die Hand hinhalten. Der leckt sie ab und manche ziehen die Hand weg, während andere das Wunder der Freundschaft zuLassen. 

Nur nicht dem Krokodil die Hand hinhalten. 

Und jedem Hund würde ich auch nicht die Hand hinhalten.


49. KW
Kommentar: Bianca Döring


„Die schwersten Wege / werden allein gegangen / ...“ -: ich meine nicht, denn bei den schwersten Wegen dürfen wir auf Beistand hoffen. Wir müssen ihn nur zulassen. 

Der schwerste Weg kann das Malen eines Bildes im Hospiz sein, aber auch der schönste Weg, der Weg der Erfüllung, der Weg der Vollendung.

ErLösung 
    ich weiß
Du 
Kannst 
Es 
Heute 
Noch 
Nicht 
VerStehen
Aber 
Es 
Muß 
Auch 
Eine ErLösung 
    Von der 
Hoffnung geben  


50. KW
Hans Leybold: Ende


Ach was, halt ein! 
Die Räusche sind ein TrugSchluß 
Vor jeder Insel mögen SandBänke liegen 
Mal läuft die Welle auf 
Mal läuft sie drüber
Strecke aus die Hand 
Denn so lässt sich lösen der Krampf 

Faust, der Tragödie letzter Teil 

Nicht gerade eine Faust, aber nach etwas gegriffen hatte meine Mutter im Sterben schon.

Bunte Räusche -: etwa LSD?


50. KW
Kommentar: Eckhard Faul


Der Krampf wird so verständlich, aber warum Schmerzen die Gelenke wie bei einem alten Menschen? 

Laßt uns nie wieder in Belgien eine Front haben, egal welcher Richtung. 

Oh also doch kein LSD? Vielleicht dann Absinth? 


51. KW
Unbekannte Dichterin: [Dû bist min]


Nachdem ich gerade das û herausgesucht habe, wundere ich mich, daß es nicht mîn heißt.

Vielleicht hätte diese unbekannte Dichterin mit ihrer Geliebten heute auf der HohenzollernBrücke gestanden, ein rotes Schloß an der Brücke befestigt und den Schlüssel in den Rhein geworfen. 

Ich meine, ich hätte dort auch Schlösser in HerzForm gesehen.

Die Liebe hat den Morgen in pastellene Töne geHüllt.

51. KW
Kommentar: Kurt Drawert


Aporie – Aporien – APO + rien. 

Mama, Mama und natürlich Manamana dib dib di diddy.


52. KW
Inger Christensen: Das Schmetterlingstal (XIV)

Die Schmetterlinge und die StaubBahn des Planeten. 

Schmetterlinge des Planeten -: die StaubBahn des Planeten. 


52. KW
Kommentar: Lutz Seiler


Und jeder, der Inger Christensen nie lesen gehört hatte, der ist jetzt angeschmiert. Tut mir leid Lutz Seiler, sonst hast du bessere Ideen. 

Immerhin noch Die Anekdote vom Klang das Wortes Sommerfuhle (Sommervugle).


The End.
 
 

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