St. Vith liegt im Osten Belgiens und gehört zur Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG). Die Stadt zählt etwa 10.000 Einwohner. Im Alltag wird Deutsch gesprochen und die meisten Geschäfte sind primär deutschsprachig ausgelegt und so wird auch im Grenzecho oder dem WochenSpiegel inseriert. St. Vith hat unter der deutschen Ardennenoffensive gelitten wie auch unter dem alliierten Bombarbement, schließlich waren 90% der Gebäude zerstört [1]. Wikipedia: „An den beiden Weihnachtstagen 1944 starben 153 Einwohner und über 1000 Soldaten, fast 600 Gebäude […] wurden zerstört oder schwer beschädigt. Neun Gebäude blieben unversehrt.“
Den Büchelturm hatte ich bereits vor meinem Besuch in St. Vith in einer Schrift des Eifelvereins gesehen [2], aus dem auch das Bild von Dr. Spoo stammt. Der Büchelturm [3] ist Wahrzeichen der Stadt St. Vith und letzter Rest der alten Stadtmauer. Er ist aus Bruchstein und wurde 1961 wiederhergestellt, wie auch die Gedenktafel über dem Eingang steht:
BÜCHELTVRM BIN ICH GENANNT · UM 1350 GEBAVT, DIE SCHLEIFVNG 1689 ICH ÜBERSTAND · 1944 DVRCH BOMBEN BESCHÄDIGT + 1961 WIEDERHERGESTELLT.
Man hat sich einer historisierenden Schreibweise bedient, bei der die Us durch Vs ersetzt wurden. Die beiden Üs wurden durch V mit Umlaut-Pünktchen ersetzt, aber das gibt der Zeichensatz des PCs nicht her.
Blick vom Büchelturm - aus dieser Richtung hat Dr. Spoo den Büchelturm fotografiert |
Man kann den Büchelturm besteigen und hat eine schöne Aussicht über die Stadt. Den Schlüssel bekommt im Rathaus bzw. dem Tourismus-Büro am Rathausplatz, die Büchelstraße vom Turm aus gehen, es sind kaum 100m.
Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt_Vith
[2] Dr. Emil Kimpen: Geschichte des Eifelvereins 1888-1938. Zum 50jährigen Bestehen im Auftrag des Vereins verfaßt. Verlag Bonner Universitäts-Buchdruckerei Gebr. Scheur, Bonn 1938. (Ich war gerade etwas überrascht, daß dieses Buch aktuell für 159€ gehandelt wird.)
[3] Zu Dr. Spoo fand ich folgenden Hinweis: „... unseren unvergeßlichen Hauptdietwart [Hauptkulturwart, wobei Kultur im Sinne von Propaganda verstanden wurde] Dr. [Hermann] Spoo, der 1942 an der Ostfront den Heldentod fand ...“. https://bfhf.de/wp-content/uploads/2017/06/Feldpostbrief.pdf
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