Tuesday, May 30, 2023

K. und der Traum

Einmal mußte K. in die große Stadt reisen, um dort zu verhandeln, an Sitzungen teilzunehmen und  auch Verträge abzuschließen. Der Tag zog sich mit Fahrt und Geschäftigkeit hin, so daß K. zu beschäftigt war, um den Wechsel von Tag auf Nacht zu bemerken. Am späten Abend erst reiste er ab. Schließlich fuhr er durch eine stark bewaldete Gegend, die K. als kalt und tiefSchwarz empfand. Plötzlich begann ein heftiger Regen zu fallen, der auf das Gefährt trommelte und die Sicht verschlechterte. Wo war er eigentlich? Die breite Straße hatte sich mehr und mehr verengt. K. fand sich auf einem WaldWeg wieder. Sein Gefährt kam nicht mehr von der Stelle. Er war alleine in einer einsamen Gegend. K. wollte Hilfe holen und ging durch den Regen. Obwohl er ganz in der Nähe eine Kate entdeckte, die früher ein GottesHaus gewesen sein konnte, war K. doch völlig durchNässt und zitterte. In dem kleinen Gebäude fand er eine staubige Decke. K. hüllte sich in diese Decke und schlief ein. Es war ein unruhiger Schlaf. K. träumte von einem Vogel, der die Welt überspannte und weinte. Und diese Tränen regneten auf die Erde nieder. Er mußte dem Vogel die schwarzen Federn ziehen. Für jede schwarze Feder wuchs eine bunte nach. Und bei jeder schwarzen Feder, die K. zog, verspürten der Vogel wie auch K. einen großen Schmerz. Als der Vogel völlig bunt war, flog er fort. Unruhig schlief K. weiter. Als er den Sinn begriff, erwachte K. erschöpft. Es war heller Tag und es hatte aufgehört zu regnen. Die Decke aber trug hebräische Zeichen. Die Zeichen waren golden: aleph, bet, gimel und so weiter. K faltete die Decke sorgfältig zusammen und legte sie behutsam in die Ecke zurück, aus der sie hervor geholt hatte. Dann fuhr er verwirrt ob der durchlebten Nacht weiter zu seinem Heimatort. 

 

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