Wednesday, May 31, 2023

K. und die Schnitzerei

K. befand sich in einer WerkStatt ohne Tür und Fenster, aber er wußte, daß nur die Erfüllung seiner Aufgabe zählte und alle anderen Dinge warten mußten. Er sah diesen riesigen HolzBlock, den er zu einer Plastik verwandeln sollte. K. hatte wie viele Menschen noch nie geschnitzt, aber er machte sich ans Werk und schitzte eine Figur. Vielleicht dachte K., daß sich nun eine geheime Pforte öffnen würde, da er doch fertig war. Da sich nichts rührte, schnitzte K. weiter und aus der Figur wurde ein Kopf. Sogar die Frisur hatte er geschafft. Aber wieder rührte sich nichts. Verdrossen schnitzte K. weiter und schließlich hielt er einen Stab in der Hand. Aber da war keine Öffnung, die man mit diesem Stab erweiteren konnte; auch sonst war in dem Holz kein Nutzen zu sehen. Aus dem Stab schnitzte K. viele kleine Hölzchen, eins wie das andere. Keines der Hölzchen hatte eine individuelle Form. Gleichförmig waren sie wie die Zeit, die verstrich, ohne daß K. Stunden oder Tage erkennen konnte. Schließlich tauchte K. die Hölzchen an einer Seite in eine rote Paste, die er antrocknen ließ. So hatte er StreichHölzer geschaffen. War nun der Sinn der Schnitzerei, StreichHölzer herzustellen? Das ginge doch einfacher. WeiterHin konnte K. keine Tür aus der Werkstatt hinaus erkennen. Da zündete er StreichHolz um StreichHolz an, so wie das Mädchen mit den ZündHölzern, und ließ sie alle abbrennen. Als K. das letzte verkohlte Hölzchen auf den Haufen warf, erkannte er das KunstWerk. Da öffneten sich ihm alle Türen und er blieb ewig in der WerkStatt.



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