Keldenich gehört zu Kall und liegt ziemlich nah an Kall. Beim Einkauf sehe ich die Kirche von Keldenich, St. Dionysius, die zur GdG Steinfeld (Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann-Josef Steinfeld) gehört. Von der Nordseite der Kirche bzw. der Straße darunter hat man einen sagenhaften Blick auf die Kölner Bucht. Es hatte mich schon lange interessiert, diese Kirche zu besuchen – und ich wurde nicht enttäuscht.
Keldenich war bereits zur Römerzeit
besiedelt, aber der Ursprung der christlichen Gemeinde liegt im
Ungewissen. In mündlicher Überlieferung wird von einer Kirche
bereits im 4. Jahrhundert berichtet [1]. Als das Benediktinerkloster
Notre-Dame de Soissons [2] im 7. Jahrhundert gegründet wurde, statte
es Ebroin mit Gütern aus Keldenich aus – Luftlinie immerhin 270
km! 1251 wurde die Kirche der Abtei Steinfeld anverstraut, so dass
die Steinfelder Prämonstratenser als Pfarrer in Keldenich
fungierten. Im 16. Jahrhundert wurde die Pfarre lutherisch. „1602
soll dann die Gemeinde unter Pfarrer Jakob Steeg als Dank für die
Wiedereinführung der katholischen Lehre das tägliche gemeinsame
Rosenkranzgebet gelobt haben.“ [1]
Man nimmt an, dass es sich bei der 1251 erwähnten Kirche um eine kleine romanische Saalkirche handelte [3], die im 14. oder 15. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt wurde. Zwischen zwischen 1699 und 1701 wurde ein neues Langhaus unter Beibehaltung des Glockenturmes errichtet, welches welches wiederum zwischen 1786 und 1787 durch ein neues Barockgebäude ersetzt wurde. Der Glockenturm wurde nicht verändert.
Seit wann die Kirche den Namen St. Dionysius trägt, konnte ich nicht herausfinden. Dionysius war Bischof von Paris, wohin er im 3. Jahrhundert als Missionar geschickt worden war [4]. Dionysius ist nicht nur Märtyrer sondern auch Cephalophore („Kopfträger“). Denn nach dem Märtyrertod richtete sich der Körper des heiligen Dionysius auf und trug seinen Kopf in den Armen bis zu der Stelle, wo er nun nach eigener Wahl und Gottes Vorsehung ruht (… corpus sancti Dionysii se erexit et caput suum inter brachia … deportavit a loco … ubi nunc sua electione et Dei providentia requiescit.). Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist einer der vierzehn Nothelfer.
Der Glockenturm ist weithin sichtbar. 1917 mußten die beiden kleinsten Glocken wg. des Krieges eingeschmolzen werden so dass ein Schlagen der Halben- und Viertelstunden nicht mehr möglich war. Dieses Fehlen wurde schmerzlich empfunden. Das Problem wurde damals mit Stahlschlagglocken gelöst [6].
Links und Literaturnachweise:
[1] http://www.gdg-steinfeld.de/de/keldenich/geschichte/[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Notre_Dame_(Soissons)
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Dionysius_(Keldenich)
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Dionysius_von_Paris
[5] http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2855/b2855.shtml
[6] http://www.woenge.de/2011/964monsignore_wolfgarten.html
[7] https://www.fahrplan.guru/keldenich-kirche-kall--kall
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