Wir kennen die Mohrübe als langegestreckte Pfahlwurzel. Die runden Formen werden häufiger als Karotte bezeichnet, aber das ist je nach Gebiet unterschiedlich; erst recht in Süddeutschland oder dem Alpenraum. Ich glaube, dass die Mohrrübe, die ich heute aus dem Boden gezogen habe, einen Extranamen verdient Mohrkringel. Immerhin hatte die Mohrrübe es versucht; sie hat eben nicht aufgegeben.
Als ich den Wikipedia-Artikel las, fiel
mir auf, wie viel Mohrrüben in Uzbekistan geerntet werden. Es liegt
immerhin in der Nähe von Afghanistan. Das war mir beim Marktbesuch
im Ferghana-Tal gar nicht so aufgefallen. Aber immerhin fand ich auch
ein Bild mit Mohrrüben.
Kommen wir zum heiklen Teil des Blogposts. Ist es politically correct, von Mohrrüben zu sprechen. Diese Frage wird näher unter dem Titel „Rassistisches Gemüse?“ erörtert [3]. Hier nur so viel: die Bezeichnung Möhre entwickete sich aus dem indogermanischen mṛk, über das germanischen Wort morhōn [ich hätte da eher eine frühe Form von Moorhuhn vermutet] und die alt- und mittelhochdeutschen Wörtern moraha, morha, mokra, morke, morhe und more. Daran wurde Rübe gehängt. Der Begriff Mohrrübe ist demnach etymologisch nicht mit Mohr (maurus) verwandt. Aber, wie die Möhren-Apotheke schon bemerkte, ist es nicht in erster Linie die Etymologie eines Wortes, die es zu einer Diskriminierung macht, sondern die Art und Weise seiner Verwendung. Wir dürfen guten Gewissens weiterhin von Möhren und Mohrrüben sprechen.
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