Wikipedia
schreibt St. Martin, aber ich nenne die Kirche St. Martinus [1]. Das
geschieht aus zwei Gründen: erstens nennt die Gemeinschaft
der Gemeinden Hl. Hermann-Josef Steinfeld die Pfarre St.
Martinus [2], zweitens heißt die Straße, die an der Kirche beginnt,
Martinusstraße und nicht Martinstraße. Naja (einlenkend),
wahrscheinlich sagen die in der GdG Steinfeld auch unter sich St.
Martin. Für mich ist es St. Martinus, auch wenn ich diesen Heiligen
im Kindergarten als St. Martin kennengelernt habe. Es ist eine
sehenswerte Kirche. Zu Nettersheim schreibt die GdG Steinfeld: „867
gab König Lothar II. (855-869) ein Gut in "Nefresheim " an
den Edlen Otbert.“
„Die verputzte Kirche aus Bruchstein wurde 1785 vollendet und besitzt einen dreiseitig geschlossenen Chor,“ berichtet Wikipedia. Die GdG Steinfeld schreibt: „der Bau der Kirche erfolgte 1784/1785; in den Jahren 1966/1967 wurde das Gotteshaus renoviert.“ Ich habe mir die Fassade des Kirchturmes näher angeschaut – und lese und sehe: „17 – die Uhr – 84“. Für mich ist 1784 wichtiger. Ähnlich wie beim Kölner Dom, da hatte man 1248 begonnen und den Bau auch nicht sofort zu Ende geführt. Ich halte das Vollendungsdatum nicht für so entscheidend.
St. Martinus besitzt einige schöne
Buntglasfenster. Die Anbetung der Heiligen Drei Könige und die Verkündigung
an Maria – beide Fenster im Chor von Jakob Melchior aus dem Jahr
1907. Das Fenster auf der Empore zeigt: St. Martin von Tours teilt
seinen Mantel mit dem Bettler von der Firma Dr. Heinrich Oidtmann aus
dem Jahr 1922 [3]. Das letzte Fensterbildes wurde 2011 Motiv des für
eine Weihnachts-Wohlfahrtsmarke (Wert 45 ct) gedruckt, so dass die
Kirche von daher bekannter wurde. Und es heißt Wohlfahrtsmarke,
liebe Kölnische Rundschau [4].
Die Verkündigung an Maria ist auch im Bild auf dem Altar zu sehen. In seinem Artikel zur Marienverehrung in der Eifel führt Carl Prämaßing aus, dass der barocke Hochaltar aus der Burg Bad Münstereifel stammt und das Gemälde der Schule Rubens zugerechnet wird [5].
Kommen wir zum namensgebenden Heiligen. Martin von Tours, lateinisch Martinus wurde um 316/317 geboren und starb 397 bei Tours. Ihm wurde die Würde eines Heiliger als erstem Nicht-Märtyerer zugesprochen [6]. Am bekanntesten ist das Bild, wie er seinen Mantel mit dem Schwert teilt und die eine Hälfte einem armen, unbekleideten Mann gibt (s.o.). Dies ging (nicht nur im Rheinland) ins Brauchtum mit kirchlichen Festen und Umzügen ein. Als Kinder sangen wir: „D'r hellije Zinter Mätes, dat wor ne jode Mann, dä jof de Kinder Kääzcher un stoch se selver an.“ Es muß beim Auspicken des Kartons für die Laterne im Kindergarten gewesen sein, daß ich mich fragte, was nun so besonders daran war, daß er die Kerzen selbst anzündete.
Nach Nettersheim kommt man über die A1 Ausfahrt 113 Nettersheim. Man biegt auf die B477 nach links, im ersten Kreisverkehr 90° nach rechts und im zweiten Kreisverkehr bei 270° nach rechts und kommt nach Zingsheim hinein. Dort fährt man hinter der Gemeindeverwaltung nach rechts und ist auf der Marmagenerstraße, die ab Nettersheim Klosterstraße heißt. Man fährt fast auf die Kirche zu.
Links
und Literaturverzeichnis:
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Nettersheim)
[3] http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b2889/b2889.shtml
[4] https://www.rundschau-online.de/wolfahrtsmarke-nettersheimer-st--martin-geht-um-die-welt-10725388
[5] Prämaßing, C.: „Maria zu Dir kommen wir, Deine Fürbitt´ begehren wir“ / Marienverehrung in der Eifel. Bote von Fatima, Jg. 76, Nr. 6, Nov./Dez. 2018, S. 89-91 http://www.bote-von-fatima.de/maria-zu-dir-kommen-wir-deine-fuerbitt-begehren-wir/
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_von_Tours
.
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