Tuesday, October 6, 2020

Die Ahekapelle bei Engelgau / Nettersheim

 


Zur Ahekapelle gibt es Informationen in Internet, sogar bei Wikipedia [1]. Ich habe sie in der letzten Zeit zweimal besucht. Einmal bei schönstem Wetter und einmal bei Regen. Das war erst vor zwei Tagen. Der Wochenspiegel hatte auf den Franziskussegen für Tiere hingewiesen, aber die falsche Zeit angegeben – anstatt 15:00 Uhr stand da 18:00 Uhr.




Auf der Facebook-Seite, die ich erst nachträglich entdeckt habe, steht es richtig [2]. Ich kam so um 17:45 Uhr, aber da war schon alles vorbei. Die Tiersegnung hätte mich schon interessiert, denn ich habe fast 30 Jahre in einem katholischen Krankenhaus gearbeitet, das zu den Franziskanerinnen Münster / St. Mauritz gehört, und hatte ein berufsbegleitendes Studium an der Philosophisch-theologischen Universität in Münster, das zu den Kapuzinern gehört, absolviert. Aber ich konnte immerhin in den Raum in der Kapelle, der sonst versperrt ist, betreten. Und über den Segen hat die Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann-Josef Steinfeld berichtet [3]. Pater Wieslaw Kaczor und sein Kollege Pfarrer Christoph Cäsar haben die Messe und die nachfolgende Tiersegnung gemeinsam unter freiem Himmel gestaltet. Solche Gelegenheiten ökumenischer Feiern sollten wir nutzen.







Der 4. Oktober ist der Gedenktag von Franziskus. Da er von der Gleichheit von Mensch und Tier ausging, gilt er als einer der ersten Tierschützer der Geschichte. So wird der 4. Oktober auch als Welttierschutztag gefeiert. Er stand mit dieser Meinung damals hart am Rand der Häresie.


Der korrekte Name ist Kapelle zum heiligen Bischof Servatius, aber im Volksmund hat sich Ahekapelle durchgesetzt, nach einer alten Ortsbezeichung, die durch einen Grundbucheintrag im Jahr 1501 belegt ist [4]. Servatius wird gegen Fußleiden, Frostschäden, Rheumatismus und Rattenplagen angerufen. Er ist vielleicht auch als einer der Eisheiligen bekannt.


Die Gegend war bereits zu römischer Zeit besiedelt und man nimmt an, dass die Kapelle auf den Überresten einer Villa rustica steht. Der Langbau stammt aus der 11./12. Jahrhundert und der spätgotische Chor wird dem 15. Jahrhundert (zweite Hälfte) zugeordnet. Seit 1680 sind Wallfahrten belegt. Heute führt der Jakobsweg an der Kapelle vorbei.




Sophie Lange berichtet von Sagen um die Ahekapelle, die bereits vor über 100 Jahren gesammelt wurden. Da ist von Tempelherren die Rede, oder von Schätzen und der ergebnislosen Schatzsuche nach ihnen, einem römischen Wachturm und weitere mehr [5].




Die Ahekapelle ist von Nettersheim durch das Genfbachtal oder von Engelgau von der Kirche St. Luzia aus zu erreichen.



Leider wurde kürzlich das Schloss aufgebrochen und dann auch noch der Opferstock ausgeraubt. Wahrscheinlich war nicht viel Geld drin. Die Reparaturkosten liegen sicherlich höher. Es gibt aber auch eine weitere Möglichkeit, die Arbeit an der Kapelle zu unterstützen, nämlich den Förderverein.





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