Tuesday, September 30, 2025

Carpe Diem Haiku Kai: AI Art and Japanese Poetry #0001 Surreal Face 30.09.2025


the full moon 
and your face 
both pale

stoic faces 
without scars 
we hide our pains

scarecrows 
not a face 
but laughter


 
Chevrefeuille: »Welcome at our first episode of a new feature "AI Art and Japanese Poetry". Maybe you remember that I told you a while ago (and in our last episode) that I have started to create AI Art. I love creating AI Art and I love to use it to inspire you to create Haiku, Tanka or another Japanese Poetry Form.«

https://chevrefeuillescarpediem.blogspot.com/2025/06/ai-art-and-japanese-poetry-0001-surreal.htm

Haiku for National Haiku Writing Month – September 2025 Second Half

 


National Haiku Writing Month has been founded by the well known haiku poet Michael Dylan Welch. The goal is to write at least one haiku a day. National Haiku Writing Month is in its 14th year. [1] I enjoy writing to the prompts on Facebook. Here are some interesting links: [2]. Our daily writing prompter for September 2025 is Herbert P. Shippey [3], who is doing so for the first time. Thank you very much, Herbert! 


golden autumn 
wind in the trees 
you dance with the leaves 
~ Wind 

lizard & ACDC 
rock legends 
but who knows lizard? 
~ Lizard

Où est 
la plume de ma tante ? 
Et ma tante ? 
~ Feather [4]

happy kids 
with the eagle's feather
a magpie had left 
~ Feather

two herons 
during mating dance
but we stay apart 
~ Egret 

the egret keeps 
its feather white and clean 
plodding the pond 
~ Egret

an egret landing 
on the water buffalo's back 
clicking cameras 
~ Egret

in the sluggish stream 
the minnows are darting 
no intend to catch them 
~ Minnows

goldenrod 
innocent rest of summer 
even in fog 
~ Goldenrod

sand flows 
through my hand 
time is eternal, though 
~ Sand

sleeping buddha 
roots in the air 
dreams within dreams 
~ Roots

on the coffin 
dead leaves and drizzle 
then roses and lilies 
~ Leaves 

autumn leaves 
vroom vroooommmmmm 
leaf blower man 
~ Leaves

in the hedgerow 
the crickets are chirping 
 social media, too 
~ Cicadas

still summer 
sloes and hawthorn 
ready for frost 
~ Briers

two crows 
sitting on the scarecrows 
how wise 
~ Crow

chattering crows 
and a flying crowbar 
both annoying 
~ Crow

drab sky 
above the water lilies 
no worries though 
~ Lily

after the storm 
the rapids are hissing 
silent tears 
~ Rapids 

the buzzard gains 
altitude in the thermals 
just to descend 
~ Buzzard





Links and Annotations:
[1] National Haiku Writing Month https://www.facebook.com/NaHaiWriMo  
[2] „To help with haiku fundamentals, please have a look at "Becoming a Haiku Poet" at https://www.graceguts.com/essays/becoming-a-haiku-poet. Please review the "Haiku Checklist" at https://www.graceguts.com/essays/haiku-checklist. I also recommend to read: https://www.nahaiwrimo.com/why-no-5-7-5 
[3] https://www.nahaiwrimo.com/meet-the-prompters/herbert-p-shippey 
[4] Translation: Where is / my aunt's feather? / And my aunt? 
La plume de ma tante had been used in early exercises teaching French, but is obviously of little practical use.




Monday, September 29, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2013 06. KW 29.09.2025



Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2013 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen AutorInnen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


06. KW
Georg Heym: Ophelia


Der Tod ist das wahre Gefängnis, obwohl es Sicherheitsgefängnisse gibt, in denen man ohne Baum, ohne Sonne, ohne Nacht und JahresZeiten dahinDämmert. Im Tod schwindet alles, was Leben ausMacht. Selbst die Weide weint da nicht mehr. 

Beim Tod gehen die Lichter aus. Die letzte Sonne ist eine schwarze Sonne, ein schwarzes Loch. 

Röhricht 
    auf dem 
Wasser 
Kräuseln 
Sich 
Die 
Wellen 
Das 
Röhricht 
Wiegt 
Sich 
Sanft
Und 
Unsere 
Beine 
Bleiben 
Auf dem Steg 
    Inein-
Ander verHakt   

Ophelia taucht in Bob Dylans Song „Desolation Row“ (Highway 61) [1] auf: 
„Now Ophelia, she’s ’neath the window
For her I feel so afraid
On her twenty-second birthday
She already is an old maid“

Vielleicht 
Vielleicht ist es den bleichen Knochen
Doch nicht egal
Ob sie über oder 
Unter der Erde liegen
Wenn der Wind 
Durch die AugenHöhlen streicht 
Und der blaue Himmel 
Sich über ihnen spannt

Rauch 
    da im 
Rauch 
VerFängt 
Sich 
Der 
Wind
Fängt 
An 
Zu denken 
    An 
Zu weinen 
Der 
Rauch 
VerWeht
Doch 
Der Wind 
    Weiß 
Es noch


06. KW
Kommentar: Jan Wagner


Man sucht Kerzen für das FriedensLicht, das bis Ostern brennen soll, also ein Licht im Dunkel der Nacht, die uns in allen kriegerischen AusEinAnderSetzungen umGibt. 

Oder der grüne Wurm, der durch Linny Ravens Hirn flitzt in „Coogan's Bluff“ [2].

Mittlerweile denken wir mehr an den Wurm, der durch die Reste des Hirns von RFK Jr. irrt.    





Links und Anmerkungen:
[1] https://www.bobdylan.com/songs/desolation-row/ 
[2] Coogan’s Bluff ist ein Actionfilm von Don Siegel aus dem Jahr 1968 mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Coogans_gro%C3%9Fer_Bluff 

.


Sunday, September 28, 2025

Altargesteck für den 27./28.09.2025 15. Sonntag nach Trinitatis


Der aktuelle Sonntag ist der 15. Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1]. Die Kernaussage ist: „Sorgt euch nicht!“ Der Wochenspruch lautet deshalb: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ [2] 
Das sollte man nicht verwechseln mit Dale Carnegies „Sorge dich nicht, lebe!“ [3] Man hat Carnegie z.B. Zweckoptimismus vorgeworfen oder kritisiert, daß Glück und Erfolg nicht gleich zu setzen sind. Aber er hat als einer der ersten ein  Konzept der Psychohygiene propagiert, um Grübeln oder unrealistische Ängste zu vermeiden. Wahrscheinlich hat die „Vier-Fragen-Methode“ (Was ist das Problem? Welche Ursachen hat das Problem? Welches sind mögliche Lösungen? Welches ist die beste der möglichen Lösungen?) [4] einigen Menschen geholfen. Gottes Hilfe aber geht weiter.


„Heute habe ich viel zu tun. Deshalb muss ich heute viel beten.“ Dieser Satz von Martin Luther hat mich immer schon fasziniert. Ich erinnere mich an einen Kollegen, der in Tansania unter sehr bescheidenen Umständen gearbeitet hat und der berichtete, daß sie vor Eingriffen zusammen gebetet hatten. Und bei Afrika kommt mir aus Uganda eine Geschichte in den Sinn, die einer unserer Kölner Pfarrer erzählte. Er war dort mit Studenten unter ärmlichsten Verhältnissen unterwegs, es fehlte an allen Stellen an materiellen Gütern, z.B. gab es kein Wasser bzw. mußte von weit weg in Kanistern („gelben Kanistern“ - so hatte ich es auch in Mali gesehen) angeschleppt werden, und doch waren die Menschen fröhlicher und zufriedener als in Deutschland oder der westlichen Welt überhaupt. Wahrscheinlich lähmt uns der Besitz, in dem wir uns um den Verlust durch Krieg, Diebstahl oder Naturkatastrophen sorgen. Zu viel Sorge aber tut uns nicht gut, nicht vor 2000 Jahren und nicht heute.

Das Gesteck in der Versöhnungskirche ist kein edler Wein, das mit zunehmenden Alter besser wird, es ist noch schlechter geworden. In Kall stand ein frisches Gesteck auf dem Altar, obwohl der im Gottesdienst/Andachts-Format „Auf ein Wort“ nicht notwendig wäre; ich persönlich bin anderer Meinung – außer Karfreitag gehört auf den Altar einer geöffneten Kirche auch ein Gesteck.






Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/15-sonntag-nach-trinitatis/  
[2] 1. Petr 5,7
[3] Dale Carnegie: How to Stop Worrying and Start Living. A self-help book about stress management [5], dt.: Sorge dich nicht, lebe! Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden. Scherz-Verlag. ISBN 3-502-15107-5. (Ich habe aktuell keinen Zugriff auf mein Buch.)
[4] Dale Carnegie lebte von 1888 bis 1955 und war ein US-amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainer. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Dale_Carnegie 

.

Was ist das für ein Gerüst an der katholischen Grundschule in Zingsheim?

 


Sie haben das Bild gesehen?! Und da haben Sie sich vielleicht sogar wie ich gefragt: Was ist das nur für ein merkwürdiges Gerüst an der katholischen Grundschule in Zingsheim [1]? Geheimnisvoll!

Ich bin häufiger zwischen Diefenbach und Köln unterwegs und da kaufe ich in Zingsheim ein. Manchmal esse ich zwischen Zingsheim und Pesch, aber oft auch mit Blick auf St. Peter [2]. Wenn ich dort parke, dann komme ich an der katholischen Grundschule vorbei. Und was sah ich da eingerüstet? Die Grundschule, doch Halt! Es handelt sich um ein merkwürdiges Gerüst, das da steht. Anscheinend dient es keinem Zweck. Es steht frei und das ausführende Unternehmen ist ein Bedachungsunternehmen. Da denkt man sich, was wollen die denn da ohne Unterbau überdachen? Ja, bislang weiß ich es auch nicht. Wird das ein Anbau? Aber dann ist doch mit dem Gerüst alles verstellt. Nun ja, wir werden uns gedulden müssen. Das Geheimnis wird sich schon lösen.
Fortsetzung folgt.


Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zingsheim Achtung! Sehr ausführlich. 
Hier allerdings fand ich nichts über die Baumaßnahme: https://grundschulverbund-nettersheim.de/schulleben/zingsheim
[2] Pfarrkirche St. Peter in Zingsheim (Eifel)
https://rheumatologe.blogspot.com/2025/03/pfarrkirche-st-peter-in-zingsheim-eifel.html 


.

Saturday, September 27, 2025

The Anglican Church of St. Mary the Virgin in Cow Head, Newfoundland



This travelogue about the Anglican Church of St. Mary the Virgin in Cow Head almost didn't get written. That's because I thought I should at least have a picture of the church from the outside. It's a white-painted wooden church located on a property right on the water. Next to the church is a botanical garden maintained by the parish [1].

Cow Head has one of the longest sandy beaches in Newfoundland and is within sight of the Long Range Mountains of Gros Morne, just outside Gros Morne National Park [2]. You can visit a lighthouse built in 1909. The town has a population of about 400. An annual theater festival is held there, and there's even a new theater (named in honor of nurse Myra Bennett) across the street from the hotel, but that wasn't really of interest to me. The name Cow Head comes from a rock formation.

I need to go into a bit more detail now. In the area where I live, some say the Eifel is like the Shire in The Hobbit or Lord of the Rings, but here there are many churches, and these churches are open, meaning they are accessible to the public. These are usually Catholic churches, but as a Protestant, I have visited almost all of these churches in the area. When I travel, I also like visit churches, because they simply interest me. In all churches, you discover something you wouldn't have expected. And so, in this church, too, I discovered something I wanted to write about.

So let's move on to this church – St. Mary the Virgin. I visited the church late in the day, and the light was already dimming. But you could still see enough, and you can also edit pictures a bit to brighten up some of the darker areas. It's a simple church with a donated window. I was surprised in Nova Scotia and Newfoundland by how many beautiful stained-glass windows there were. Even the brand-new ones were created in a more traditional style, as was the case here. The church's furnishings were otherwise rather unsurprising, and the parament was green, as it was the time after Trinity.




Then I saw something lying on the back pew of the church. There were several copies of Our Daily Bread [3], which surprised me greatly. They were copies with Post-it notes with names written on them. Our Daily Bread is intended for daily use, with short texts and Bible quotations. I have to admit that I use them myself and always look at them first thing in the morning when I write in my diary. The organization is non-denominational. I just didn't expect these brochures in a rural Canadian church.


I hadn't taken any more photos of the Botanical Garden [4]. If you're visiting the place, perhaps because you're visiting the national park, you can easily walk past it; it's quite close. It's next to one of the few hotels.
 




Links and Annotations:
There isn't much information online.
[1] https://www.newfoundlandlabrador.com/plan-and-book/attractions/35785522
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Cow_Head_(town)
[3] https://www.odbm.org/ or more appropriate: https://ourdailybreadministries.ca/
[4] I was asked on this (and other trips) whether I take too many pictures. No, I replied, I take too few. I've never been annoyed by a redundant photo, but I've often been annoyed by the ones I failed to take.

PS: Google Street View has a very nice photo and a loooong link:
https://www.google.com/maps/place/Cow+Head,+Neufundland+und+Labrador,+Kanada/@49.9139101,-57.7901225,3a,60y,339.4h,87.88t/data=!3m7!1e1!3m5!1syx10rMuQe_jEcaeuMsgmTg!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D2.1170077682904633%26panoid%3Dyx10rMuQe_jEcaeuMsgmTg%26yaw%3D339.3957136194582!7i16384!8i8192!4m6!3m5!1s0x4b7ecb824305bead:0x250a3483fbbd3ad3!8m2!3d49.9201645!4d-57.776401!16s%2Fm%2F03m9f5s!5m1!1e1?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDkyNC4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D   

.


Friday, September 26, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 26.09.2025

 


UmArmung 
    stumm um-
Armte 
Mich 
Der 
Mann 
Klopfte 
Mir 
Auf 
Die 
Schultern 
Und 
Ging 
Weiter 
Überrascht 
Blickte 
Ich 
Mich um -: 
    Er trug 
Eine Sense

Spät 
    die welken 
Wolken 
Treiben 
Trostlos 
Am 
Weiher 
Vorbei
Wir 
Halten 
Uns
Bei
Den 
Händen 
Und 
Wissen kein 
    Wort 
Zu sagen  

ZwieSprache 
    schneide ab 
Von 
Deinen 
Blicken 
Die 
Grünen
Die 
UnReifen 
Und 
ErHebe deine 
    Stimme 
Zum Schweigen  

Sprachen 
    gerade lerne 
Ich 
Die 
Sprache 
Des 
Windes 
Auch 
Die 
Sprache 
Des Regens 
Ist 
Mir geLäufig   

KreisLäufe 
Die großen Feuer 
Asche 
Die großen Regen
Schlamm 
Sand und Staub
Immer wieder Staub 
VerWeht und anGehäuft
Nun pflanzen wir 
Ein ApfelBäumchen

WegGabelung 
Das Kreuz an der WegGabelung 
Ist längst verWittert
Die Inschrift kaum entZifferbar 
Die Botschaft längst verGessen 
Doch hin und wieder 
Schaut jemand auf das Kreuz 
Und denkt dann -: Ewigkeit 

ZimmerLinde 
    die Zimmer-
Linde 
Wuchs 
Über 
Zwei 
StockWerke  
Im 
TreppenHaus
Und 
Nie 
Kam 
Ein BaumBefreier 
    In 
Ihre Nähe

Fähre 
    auf der 
DirektFähre 
Ohne 
ZwischenStation 
Über 
Einen 
TränenSee 
Neblig
Dunkel
Ohne 
LeuchtTurm 
Keine
Sicht 
Der 
Fährmann 
Kennt die 
    Route 
Wir nicht  

Feuer 
    das junge 
Feuer 
Droht 
Zu 
VerLöschen
In 
Den  
Zweigen 
Lodert 
Es 
Und 
Dann 
VerBrennt das 
    Holz 
Immer rascher

Wurzeln 
    im Dunkeln 
Des 
ErdReichs 
Streckt 
Sich 
Das 
WurzelWerk 
Der 
Pflanzen 
Aus
Aber auch 
    Wir 
Auch wir 

ParkBank
    nach der 
DurchZechten 
Nacht 
Auf 
Einer 
ParkBank 
Aufgewacht 
ImmerHin hast 
    Du 
Noch geSessen 

Rauch 
    der Rauch 
Unseres 
Feuers 
Steigt 
Auf 
Durch 
Den 
Kamin 
Und 
Der 
Wind 
Ahnt 
Das Feuer das 
    Unter 
Ihm brennt 
[Oder soll ich das streichen?]

An der Leine 
    ich führte 
Mein 
Rhinozeros 
An 
Der 
Leine 
Und 
Du 
Dein 
Hippopotamus 
Was Mücken 
    Halt 
So treiben  

Besuch 
Kurz nur war 
Dein Besuch 
Wir saßen im Garten
Dein WeinGlas kippte um 
Egal
Du gingst trotzDem
Nun hat der Regen 
Den Wein fortGespült 

Wachen 
    wir wollten 
Wachen 
Während 
Die 
Anderen 
Schliefen
Aber 
Wenn 
Wir 
Uns umSchlinGen
    Schlafen 
Auch wir 

Odem 
    die vielen 
Planeten
Auf 
Denen 
Der Lehm 
    Des 
Odems harrt 



.

Thursday, September 25, 2025

Lunenburg - Castle on the Hill (Nova Scotia, Canada)


The school on the hill is called Castle on the Hill and isn't from a horror movie, but was built in the 1890s. The style is called Capenter Gothic, because Lunenburg was built of wood, not stone. This has something to do with the town's history. May I digress?

Lunenburg was founded in 1753, and the name certainly goes back to King George II of Great Britain, as he was Duke of Brunswick-Lüneburg. Previously, the town was called Mirliguèche by the French-speaking Acadian inhabitants, which was a French spelling of a Mi'kmaq name whose meaning is no longer known. The town was settled by Protestants, mostly from the Palatinate, Württemberg, and Switzerland; according to the English article, 1,400 people, and according to the French article, 2,700 people. The original plan was to farm there, but even though the surrounding area had already been cleared by the Acadians for this purpose, success was lacking. The population, consisting of entire families, adapted and became fishermen and boatbuilders. Boatbuilding has survived to this day, but fishing is more of a part of tourism. The first houses were log cabins, but later a form of wooden construction developed, so that later the Castle on the Hill and churches were also built this way.


I mentioned horror movies above ... hmm, former students swore the school was haunted. I don't think that's surprising, since the building is surrounded by a cemetery on three sides. Here, I'm referring to Feng Shui (風水), which normally bores me with the energies that are supposed to flow there, but on the other hand, Feng Shui always ensures that buildings, for example, blend aesthetically into the landscape. This leads to a feeling of well-being in the landscape and the house. Therefore, according to Feng Shui, it would be completely unacceptable to integrate a house into the cemetery like this. The idea of hauntings in the Castle on the Hill probably has something to do with psychology on the one hand. I always find it frightening when the windows of a retirement home overlook a cemetery, although one could argue that this would fulfill a memento mori. On the other hand, we also know that sick people recover better if they look out into a park than if they look out onto a parking lot, a highway, or a cemetery. I don't have any current evidence for this, but I've read that once. Back to hauntings: a wooden house creaks. This has something to do with the fact that temperatures change very quickly, for example, when the sun is shining; and the wind has a completely different effect on a wooden house than on a stone house. It's also important that the boards be able to move against each other because of the temperature differences from summer to winter. In the past, Japanese wooden buildings were even artificially bonded with metal to reinforce this effect, so that one couldn't be attacked unexpectedly because of the alarming squeak. Today, the school has been converted into a conservatory, and I was just thinking about once hearing a beautiful recording from a historic room. The audience was completely silent, but you could hear wood cracking, and I imagine that sunlight shone in somewhere, causing the noise.

Whether haunted or not, the visit is worth it. You do have to climb the hill, though.





Links and Annotations:
I have thoroughly read and evaluated the German, English, and French Wikipedia articles.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lunenburg_(Nova_Scotia) 
https://en.wikipedia.org/wiki/Lunenburg,_Nova_Scotia 
https://fr.wikipedia.org/wiki/Lunenburg_(Nouvelle-%C3%89cosse) 

.


K. und der SelbstMordWald


K. erwachte in einer Art UnterStand oder Hütte in einem Wald. Der UnterStand war zu zwei Seiten geschlossen. Er lag auf einem groben, leicht erhöhten Bett. Es handelte sich um einen MischWald mit Koniferen in der ÜberZahl. Ja,  eigentlich ein Urwald, denn er war dicht und bBis auf die Hütte oder diesen UnterStand ist dort keine menschliche Hand am Werk gewesen.

Der UnterStand bestand aus zwei festen Wänden, die aus groben HolzBrettern gezimmert waren, und einige Pfosten an den beiden offenen Seiten. Darauf stand ein Dach und unter diesem Dach nun war sein Bett. Da befanden sich noch ein kleiner Tisch mit Stuhl und eine Toilette, die frei stand. Die frei einsehbar war! Allerdings war da auch niemand in der Nähe, der ihn hätte beobachten können. 

Da auf dem Tisch ein Essen stand, hatte er erst einMal geFrühstückt. Und dann sah er eine Liste und einen Stift sowie AnWeisungen. Auf den AnWeisungen stand, daß er einem blinkenden Licht folgen müsse. Und wenn er  bei dem Licht anGekommen wäre, müsse er von dort die Nummer des Baumes von einer kleinen Tafel in die Liste einTragen, um so nachZuweisen, daß der Baum noch existiert. An seiner SchalfStelle sollte er diese jeweils zurück lassen. Das hörte sich nicht sehr schwierig an. Außerdem sollte er etwas zu essen einpacken, die WasserFlasche füllen, und dies zusammen mit der neuen Liste in den RuckSack zusammen packen. Und das machte K. nun.

K. ging los mit RuckSack und WegZehrung, Wasser und der Liste. Er hatte das LichtSignal sofort gesehen, es war nicht weit entfernt; er nahm an, daß sich dies ändern könnte, aber so zum einGewöhnen war es sicherlich sinnvoll. Er ging auf das LichtSignal zu und als er einmal von der gedachten Linie von A nach B abwich, erschallte wirklich ein gellener Alarm durch den Wald. Am Baum anGekommen, verLöschte das Licht und K. suchte die Nummer für die Liste – Nr. G 21.865 – der Baum existierte noch. Er verMerkte BuchStaben und Zahl in seiner Liste. Er überLegte, vielleicht etwas verWegen, ob er denn auch den Punkt erfassen sollte, denn davon stand nichts in den AnWeisungen. Platz zur AusGestaltung! 

Das nächste orange Licht blinkte schon etwas weiter entfernt und war gerade noch sichtbar im Dunkel des dichten Waldes. Der Wald war angenehm, leise, mit wenig Wind. K. lief auf einem weichen, federnden Boden und kam schnell in einen erholsamen Rhythmus.

Abends kam er an einem UnterStand an, der wie der erste ausGestattet war, aber es war ein anderer. Alles war gerichtet und K. war ein wenig erschöpft von  der unGewohnten Wanderung, die fast den gesamten Tag in Anspruch genommen hatte. Er aß sein AbendBrot und schnell schlief er ein.

So verging Tag um Tag und er blieb auf dem Weg; trödelte er, kam er spüter an, aber nie ist er zu früh da anGekommen. Bislang hatte er keinen anderern Menschen oder auch nur ein Tier gesehen, kein Eichhörnchen und keinen Vogel, manchmal entdeckte er einen AmeisenHaufen.
Ging er im Kreis? Nein, das hatte er nicht feststellen können, aber er wollte vorsichtshalber die Unterstände mit einem K. markieren, denn einen Stift hatte er ja.
Keine Nähe von Zivilisation ist zu spüren, keine Straße, kein Haus, noch nicht einmal das Geräusch eines FlugZeugs, das hoch über dem Wald fliegen würde.
Die Zeit verging ohne AufRegung, aber auch ziemlich langweilig, da nichts passierte. K. wanderte durch einen gleichFörmigen Wald.

Dann begann er GeStalten zu sehen. Geister? K. glaubte, seinen Sinnen nicht trauen zu dürfen.
Andere BaumExistenzListenFührer? Er konnte sich ihnen nicht nähern, denn der gellende Alarm war unerträglich, aber anscheinend hörten die anderen ihn nicht und K. hörte auch nie einen Alarm, der von anderen Personen ausGelöst worden wäre.
Da entdeckte er die SelbstMörder, die, ohne ihn zu beachten, sehr nah an ihm vorbei kamen, um tiefer im Wald zu verSchwinden. Er sah es in ihren Gesichtern, aber manche trugen Seile, andere Messer und wieder andere Pistolen. Er war im SelbstMörderWald gelandet.
Würde K. am Ende auch ein SelbstMörder werden, nur wußte er das noch nicht? Würde er irgendWann den letzten ListenEintrag notieren und dann mit einem Seil oder Messer losziehen, tiefer und tiefer in den Wald?

K. wies solche Gedanken von sich, denn er hatte noch nicht einen UnterStand gefunden, an dem er schon gewesen wäre und Markierungen von anderen hatte er auch noch nicht entdeckt. Nr. B 88.312 – der Baum existierte noch.

.

Wednesday, September 24, 2025

LYRIK-Taschenkalender 2013 05. KW 23.09.2025

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2013 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen AutorInnen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.


05. KW
Dorothae Grünzweig: [so groß wie die scheibe unseres gesichtes]


Mich stört, daß sie das Staunen im Blick / Auge / Bild verortet, aber Staunen kann man auch durch die anderen Sinne oder auch nur durch Ideen. 

Ostern
Os, O-Stern (Original-Stern), Ost, Stern, Tern, Rot, Tor, Sorte Norse,  Not, Rest, Nest …  

Vielleicht besser -: zu den Horsten des Torsten / oder auch nicht. 

Scheibe unseres Gesichts -: die DrehScheibe, Spitzname eines Lehrers, der ein flaches gesichert Gesicht hatte. Ich weiß nicht mehr, wer und er war auch nicht Lehrer in unserer Klasse. Und ich habe die ZDF Sendung auch kaum gesehen.   

Sterne 
    die beiden 
Sterne 
VerSchwinden 
ZuSammen 
Im 
See 
Und 
Die 
Wellen 
Schwappen über 
    Dem 
Himmel zuSammen 

SommerSonne 
    die Sonne 
Ist 
Schwach 
In 
Diesem 
Sommer 
Und 
Leckt 
Aber 
Fleißig 
Den MorgenTau 
    Von 
Den GrasStängeln 

Schatten 
    in den 
Schatten 
Von 
Gestern
Liegt 
Noch 
Viel
Das 
Nie mehr 
    HervorGeholt 
Werden kann


05. KW
Kommentar: Michael Braun


Os verweist uns auf den Mund und die Mündung -: das bedeutet Knochen, Bein und in nicht in erster Linie Mund, da bin ich als Rheumatologe doch Fachmann; ōs allerdings bedeutet Mund et cetera.
 
SilbenTechnische Weiterung von Os zu Ostern? Das hat die Dichterin schon getan, aber Os, Ost, Ostern, O-Saft sind dann auch gültig. 

Finnland -: „oben im Licht“ oder auch oben im Dunkeln, je nachdem. 

Oder nur das O wie in dem Sketch „Otto, der sprechende Hund“, in dem die Erkenntnis kam: „Der Hund kann gar nicht sprechen“. 

Wo kommt jetzt das NordLicht her? Von den „rändelnden hieben“? Eher nicht.
 
Os -: SchädelStätte (Golgatha? da steckt Olga srin) ist sehr sinnvoll. 

Oder -: die SilbenTechnik für Weiterung und der semantische Schritt von Os zu Ostern führen uns dann zu ex oriente lux. 

Dunkelheit 
    in der 
Dunkelheit 
Schrecken 
Die 
Laute 
Auf 
Und 
VerSuchen 
Sich 
In ihren 
    Echos 
Zu verStecken 





.


Tuesday, September 23, 2025

Tee – Fatburner Pu-Erh-Tee, so etwas wie eine Buchbesprechung

 

Da manche Bilder im Buch und Titelseite mit Fächern sind,
 habe ich hier auch zwei drum rum drapiert.



Ich weiß auch nicht, was mich gerade geritten hat, ein altes Buch [1], das zudem noch schlecht ist, so umfangreich zu bearbeiten. Aber hier ist das Ergebnis zu "Fatburner Pu-Erh-Tee" [2]. 

Gewichtsabnahme
Es gibt sechs Stellen, die auf Gewichtsabnahme im Register hinweisen. 
1. "... und auch bei der Gewichtsabnahme wertvolle Dienste leistet."
2. "Die Gewichtsabnahme, die bei regelmäßiger Einnahme zu erzielen ist, ..." 
3. "Starke Gewichtsverluste durch Pu-Erh-Tee" ... Nur: Pu-Erh-Tee alleine kann das nicht bewirken ..." 
4. "Übergewicht wird hier ohne quälende Hungerkuren abgebaut." (Die Rede ist von Qi Gong und Tai Qi Quan [das sollte Herr Wu Li eigenlich wissen - es heißt zwar Qi Gong (
氣功), aber das Qi steht nicht im Begriff Tai Ji Quan (太極拳)] 
5. "Diät und Pu-Erh-Tee" - "Wer dauerhaft und mit Erfolg abnehmen will, muss in aller Regel seine Ernährung umstellen." Also doch Hungerkur?!
6. Fallvorstellungen von Mnschen, die abgenommen haben.

Das ist aber dürftig. Einen Mechanismus, der einen Gewichtsverlust erläutern würde, stellte der Verfasser nicht dar. Der Fatburner kann es nach eigenen Worten nicht bewirken. Bewegung und chinesische Essen (nur eine anders bezeichnete Hungerkur!) werden vorgestellt. Auf S. 90 wird die Idee vermittelt, man könne zwei und mehr Kilogramm Gewicht an Fett in einer Woche verlieren. Das ist dann aber Wasser, Eiweiß und kaum Fett. Wenn es um die Reduktion von Fett aus Fettzellen geht, dann müßte man für 2 kg etwa 2000 kCal pro Tag mehr verbrennen oder die Zufuhr vermindern. Das ist ziemlich schwierig und überdies auch nicht sinnvoll, da man den Körper anregt, den Verbrauch von Kalorien zu vermindern anstatt zu beschleunigen.

Cholesterin senken
Gehen wir das Register für Cholesterin durch, da fand ich sieben Stellen: 
1. Der Cholesterinspiegel wird durch zwei und 20 Jahre alten Pu-Erh-Tee gleichermaßen gesenkt. Keine Quellenangabe. 
2. "Pu-Erh-Tee senkt überdies den Cholesterinspiegel ..." 
3. "Er senkt den Cholestrinspiegel und den Blutdruck." Keine Quellenangabe. 
4. Durch eine beschleunigte Darmpassage bei Mäusen will der Autor eine Senkung des Cholesterinspiegel belegen. Das ist lachhaft und wurde zudem nicht am Menschen belegt. 
5. Hier wird unter Notabene wiederholt, man könne "einen zu hohen Cholesterinspiegel senken". 
6. Ein erhöhter Cholesterinspiegel soll durch 1-2 Tassen Tee aus 15 g Weißdorn, 5 g Pfefferminzblätter und 10 g Pu-Erh-Tee gesenkt werden. Wieviel Wasser? 
7. Auf S. 109 finde ich das Wort Cholesterin nicht, da werden Bezugsquellen und eine Beratungsstelle angegeben. Auch beim Senken von Cholesterin finden sich nur Versprechungen, aber kein Nachweis, ob diese auch eingehalten werden.

Wissenschaftliches
Kommen wir zu wissenschaftlichen Aussagen: 
Die Tabelle 3 führt Eiweiß und Aminosäuren auf und zwar in ungebräuchlichen Bezeichnungen, denn Aminopropionsäure bezeichnen wir gewöhnlich als Alanin und Aminoessigsäure als Glycin. Die Aminoglutarsäure ist Ihnen als Glutaminsäure bzw. als ihr Salz - Glutamat - sicherlich bekannter. Auch wenn die Aussage "Aminosäuren werden im menschlichen Körper für den Aufbau von körpereigenem Eiweiß benötigt" völlig korrekt ist, wundert die Aufführung hier, da die durch Tee aufgenommenen Mengen verschwindend gering sind. 
Die Tabelle 4 scheint einen Umrechnungsfehler zu haben. Aber dessen ungeachtet, kann man mit Tee Polyphenole zu sich nehmen, aber bei Spurenelementen sollte das nicht die vornehmliche Quelle sein. Ich habe eine Studie zu Gewichtsreduktion sowie Cholestin und Fetten gefunden [3], aber sie ist nicht viel Wert. Von 171 Probanden blieben nach Screening nur 59 übrig, die auf Verum und Placebo [30/29] aufgeteilt wurden, dabei blieben am Ende jedoch nur [27/22], wobei die Abnahme der Anzahl nochmals verzerrte. Der BMI bei der Verum Gruppw ist bereits zu Beginn niedriger. Die Parameter Cholesterin, HDL, LDL, Triglyzeride blieben ohne signifikante Unterschiede. "The weight loss corresponded to a reduction in total body fat at 20 weeks for the PTE group when compared to the placebo group (Figure 3A). This change was not statistically significant between the two groups, but the change was significant within the PTE group (P<0.05)." [4] Reden wir Tacheles -: man wendete einen statistichen Trick an. Die Reduktion nach 20 Wochen betrug auch in der Verum-Gruppe lediglich 0,5 kg/m².

Bilder im Buch
Das Buch ist reich bebildert, gehen wir sie einmal durch: 
01. Titelbild: Ein Ensemble mit einer TeeKanne, den den Aufdruck
trägt (langes Leben) 
02. Gegenüber des Titels im Buch (Frontispiece): Eine chinesische Berglandschaft (Kulissenlandschaft) mit tiefstehender Sonne - sehr romantisch 
03. S. 4 Eine Teepackung, aber kein Pu-Erh-Tee 
04. S. 5 Eine Frau trinkt aus einer unförmigen Tasse (kann auch Kaffee sein) 
05. S. 7 Eine Frau nimmt eine elegante Stellung am abendlichen Strand ein, ob es sich um eine Qi-Gong-Übung handelt, aber das ist egal. 
06. S. 9 Ein Drache, davor eine Packung mit Yünnan Teeblättern (muß nicht Pu-Erh-Tee sein) und einer Tee-Kannen-Tasse und einer kleinen Teeschale sowie einer Untertasse mit Teeblättern. 
07. S 10 Ein Landschaftsbild mit einem Gewässer, Wolken, Wald und Berg 
08. S. 11 Terrassenfelder - doch halt! Es handelt sich um Reisfelder mit strohbedeckten Lehmhütten
09. S. 12 Die chinesischen Zeichen für Pu-Erh-Tee 
10. S. 14 Ein Holzschnitt (?) aus dem Archiv preußischer Kulturbesitz 
11. S. 19 "Beim traditionellen Pferderennen" 
12. S. 20 Eine Teepflückerin 
13. S. 23 Verschiedene Teeverpackungen und Tuocha (
沱茶
14. S. 26 Eine Blechbüchse und Tee 
15. S. 32 Berg, Stadt und davor Arbeiter, die Tee verpacken (altes Bild) 
16. S. 36 Ein verliebtes Paar 
17. S. 37 Der "Tee der Kaiser" in Originalschrift /
宫廷普洱茶 (Buch) 宮廷普洱茶 (traditionell), also nicht in Originalschrift, da es sich um Kurzzeichen handelt [5]. 
18. S. 42 Eine junge Frau der nationalen Minderheiten mit einem Lamm 
19. S. 43 Eine Frau in einem Teebad; aber nimmt man dafür nicht eher Eselmilch oder Champagner? 
20. S. 46
八寶, also Acht Schätze Tee, hier allerdings in vereinfachten Zeichen abgebildet: 八宝茶 
21. S. 47 Erneut ein verliebtes Paar 
22. S. 48 Ginsengwurzel - die ist koreanisch und hat mit Pu-Erh-Tee erst einmal nichts zu tun 
23. S. 54 Ein Schamane - der hat auch nichts mit Tee zu tun 
24. S. 55 Auberginen - haben nichts mit Tee zu tun 
25. S. 64 Eine weiße Maus in einem Tretrad (darunter steht, allerdings nicht als Bildunterschrift: "Test1: Darmbewegungen" / Ich muß jetzt abschweifen, denn Test 2 beschäftigt sich mit der "Schubkraft des Darms".) 
26. S. 68 Ein Kopf mit vier roten Pyramiden darauf - hier ist die Esoterik voll ausgebrochen und zwar aus einer geschlossenen Anstalt: die Vergrößerung der Aura wird vermessen, ziemlich vermessen! 
27. S. 73 Ein größerer Bildausschnitt von 04. und spiegelverkehrt 
28. Eine Frau mit einer grünen Gesichtsmaske 
29. Ein schlafendes Kind, dem weder Bettnässen noch seelische Probleme anzusehen sind 
30. S. 79 Löwenzahn: Blüten und zwei Pusteblumen, wenn man genau hinschaut sind auch Blätter zu sehen, um die es geht, obwohl - was haben die mit Pu-Erh-Tee zu tun? 
31. S. 87 Eine weißgekleidete Chinesin vor einem orangenen Hintergrund mit eine Bildunterschrift: "Regelmäßige Tai-Qi-Qi-Gong-Übungen ..." / Ist Herr Wu Li wirklich Autor des Buches [6]? 
32. S. 89 Entspricht einer vollständigeren Version von 05. jetzt mit Spiegelung. 
33. S. 90 Eine Schale mit Gemüse und die Stäbchen stecken darin! Das Bild stammt aus einem Archiv, aber kein Ostasiate oder jemand, der kurz da gewesen ist, würde so etwas abdrucken lassen, denn es sieht aus wie die Räucher-Stäbchen im Rahmen der Totenehrung. Herr Wu Li??? 
34. S. 92 Ungekochtes und Zubereitetes mit chinesischen Schälchen und einem Fächer mit chinesischen Zeichen 
35. S. 95 Trockenpilze und Ingwer, frisch und getrocknet 
36. S. 98 "die Suppe ist ein wichtiger Bestandteil" - allerdings ist keine Suppe zu sehen sondern Fleisch mit Soße, rohe Zwiebeln und ein rohes Ei. 
37. S. 102 Geflügel 
38. S. 103 Eine Krabbe / Garnele
39. Bild auf der Umschlagsrückseite: Eine Frau auf einem Fahrrad mit Korb Etwa ein Viertel der Abbildungen kann man sogar dem Thema Tee zuordnen.

Zum Inhalt des Buches 
Was hat man sich da zugelegt? 
2 Seiten Vorwort. 
10 Seiten Herkunft und Geschichte; man erfährt eher wenig über Pu-Erh-Tee. Historische Quellen des Dai-Volkes werden zitiert. „Da wage ich zu zweifeln,“ schrieb ich und ich behielt recht, denn vor 1700 Jahren hieße vor Beginn des Kalenders der Dai-Völker (Plural wohlgemerkt). Eine Verschriftlichung der Sprache begann erst im 14. Jahrhundert. 
12 Seiten Verarbeitung und Sorten; sehr wenig über den Verarbeitungsprozess, aber Instant-Tee und  ein Extrakt in Kapseln mit Apfelessig-Pulver werden beschrieben. 
10 Seiten über die Wirkung des Pu-Erh-Tees. „Altbewährtes Heilmittel“ ist für mich immer Alarmbegriff, denn dann hat man nicht weiter geforscht. Es werden Beispiele gegeben, Hinweise auf Studien, die aber dann nicht als Zitat belegt werden; eine soll in der Pariser Saint Antoine Klinik gelaufen sein [7]. Dann wird darauf hingewiesen, daß Alkohol im Blut gesenkt werden kann. Die beschriebene Reduktion entspricht dem natürlichen Verlauf. 
10 Seiten klassische Anwendungen, also Bäder. Eine „erstaunliche Wirkung“ läßt mich wieder zusammenzucken, denn auch das ist ein schrillender Alarm für ausgeschaltetes Gehirn. Dann beschreibt der Autor den Acht-Schätze-Tee, der dann auch nur noch also ein Achtel Pu-Erh-Tee enthält und zudem noch mit Kandiszucker angereichert wird. 
2 Seiten Chinesische Küchenklassiker -: Eistee und Teeeier [8].
11 Seiten medizinisches Wissen - zur Pflanze wird etwas aus dem „Kleinen Abriss der Physik“ zitiert. Dann ist das auch noch der Teil, wo es man von der Schubkraft des Darms redet. 
2 Seiten geballte Esoterik, also Aura des Tees. 
4 Seiten Notabene -: da wird wiederholt und zusammengefasst. 
10 Seiten Heilrezepte, also noch mehr Esoterik. 
4 Seiten Qi Gong. 
13 Seiten Diät.
4 Seiten Erfahrungsberichte.
1 Seite mit Adressen.

Autorschaft
Wenn ich mir die Bilder ansehe, die offensichtlichen Fehler mit chinesischer Sprache und Kultur sowie die nicht-chinesische Esoterik dazunehme, dann muß ich an der Autorschaft von Herrn Wu Li zweifeln.
Es gibt eine Heilpraktiker-Seite: "Wu Li / Prof. TCM Uni Yunnan" [9]. 
"2008-2011 Honorary Doctorate Degree of University of Herguan Universe" - im Internet ist die Universität nicht zu finden. 
2010 nominiert für den Deutschen Innovationspreis für Medizin in Berlin - im Internet ist dieser Preis nicht gelistet und seine Erfindung soll auch nur nominiert gewesen sein. 
Es gibt einen Facebook-Account, aber der letzte Eintrag erfolgte vor über sechs Jahren [10]. 
Auf dem Buch ist er als Prof. (Univ. Beijing) bezeichnet, auf seiner Heilpraktiker-Seite steht Prof. TCM Uni Yunnan. Wir müssen das nicht verstehen. 

Das Buch hat mich nicht sinnvoll über Pu-Erh-Tee informiert. Ich halte es für völlig überflüssig. Im Wikipedia-Artikel [11] erhalten Sie ein Vielfaches an Informationen. Gut, den gab es damals nicht, aber deshalb wollten Sie doch das Buch kaufen! 



Links und Anmerkungen:
[1] Dr. (Univ. Beijing) Li Wu: Fatburner Pu-Erh-Tee. Cholestrin senken mit dem König der chinesischen Tees. Midena, Müchen 1999. ISBN: 3-310-00626-3.
[2] Ich benutze hier die eher verantete Schreibweise Pu-Erh-Tee anstatt richtigerweise Pu'er-Tee (普洱茶).
[3] Jensen GS, Beaman JL, He Y, Guo Z, Sun H. Reduction of body fat and improved lipid profile associated with daily consumption of a Puer tea extract in a hyperlipidemic population: a randomized placebo-controlled trial. Clin Interv Aging. 2016 Mar 24;11:367-76. doi: 10.2147/CIA.S94881. PMID: 27069360; PMCID: PMC4818050.
[4] Übersetzung: „Der Gewichtsverlust entsprach einer Reduktion des gesamten Körperfetts nach 20 Wochen in der PTE-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe (Abbildung 3A). Diese Veränderung war zwischen den beiden Gruppen nicht statistisch signifikant, innerhalb der PTE-Gruppe war sie jedoch signifikant (P < 0,05).“
[5] Ich mache mich gerade der Korinthenkackerei in sehr ausgeprägter Form schuldig, denn der Unterschied liegt in diesem Fall einem Strich weniger in der Kurzform für insgesamt fünf Zeichen. 
[6] Das erinnert mich an meine Zeit als Arzt auf der Isolierstation, als PJler meinten, meine Unterschrift müßte man Wu Beuli lesen.
[7] Die gibt es sogar und teile stehen unter Denkmalschutz 
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B4pital_Saint-Antoine 
Wie soll man aber eine über 20 Jahre alte Studie finden, von der nicht einmal der Titel genannt worden ist?!

[8] Normalerweise würde ich TeeEier schreiben, ganz korrekt wäre Tee'eier, weil man dann den glottal stop markiert hätte, aber Teeeier sieht einfach lustiger aus.
[9] https://www.tcmedprofliwu.com/home/%C3%BCber-wu-li/ 
[10] Chinesische Naturheilpraxis Li Wu Prof. TCM Univ. of Yunnan 
https://www.facebook.com/profile.php?id=100066800913446&sk=photos 

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Pu-Erh

.