Sunday, December 27, 2020

#KeinKantinentweet Nr. 40




Wat es dat dann?


„Wat es dat dann?“ ist Kölsch für „Was ist das denn?“ - das ging mir durch den Kopf, als ich den brotartigen Laib aus dem Backofen nahm.

Pizzateig: 150 g Mehl abwiegen (oder nach Gefühl – geht auch), einen kleinen Teil davon mit Zucker und Salz sowie einem Schuß Olivenöl in eine Schüssel geben, 30 ml warmes Wasser dazugeben, umrühren und dann die Hefe reinbröseln und wieder umrühren. 20 Min. oder etwas länger, wenn man noch Kaffee und Tee kocht, gehen lassen. Sodann das restliche Mehl und ca. 30 ml Wasser und heute auch eine Messerspitze Kurkuma verrühren und dann kneten. Für diese Sorte Teig hat man schnell zu viel Flüssigkeit genommen. Mindestens zwei Stunden gehen lassen.

Füllungsmasse erster Teil: rote Linsen mit mehr Wasser als notwendig und etwas Salz kochen. Wenn das Wasser zur Neige geht, etwas mazedonischen Rotwein (der Farbe wegen) zugeben und weiterköcheln lassen.

Füllungsmasse zweiter Teil: sehr feinen Weichweizengries mit genügend mazedonischem Rotwein (klar, der Farbe wegen) vermengen und stehen lassen. Ich habe dann noch etwas Pfeffer aus der Mühle und Salz spendiert.

Füllungsmasse dritter Teil: von den Shiitake die Stiele abtrennen, aber verwenden, Shiitake in Streifen schneiden, Frühlingszwiebeln zurechtschneiden, Knoblauchzehen in flache Scheiben schneiden.

Füllungsmasse 1 nach dem Verfestigen auskühlen lassen. Das war heute im Schneesturm einfach. Dann 1 EL Flohsamen-schalen und 3 EL scharfen Ajvar zu Masse 2 geben und verrühren. Dann Masse 1 dazugeben und verrühren. Stehenlassen.

Den Teig kneten und dann ausrollen. Auf das Backblech Backpapier und dann den Teig legen. Einen Teil der zusammengeführten Füllungsmasse auf eine Hälfte des Teigs geben. In der Mitte der Füllungsmasse jetzt Füllungsmasse 3 arrangieren. Den Rest der zusammengeführten Füllungsmasse darübergeben. Dann den Teig umklappen und die Enden zusammenführen. Die Oberfläche mit Olivenöl einpinseln und Sesamsamen darüber streuen. Eine Stunde bei 160° C im Umluftherd backen.

Sauce: für die Sauce habe ich Shiitake, Pak Choi Stiele und zwei Zwiebeln sehr klein gehackt. Zusätzlich habe ich drei Knoblauchzehen sehr klein gehackt und sehr zur Seite gestellt. Shiitake, Pak Choi Stiele und die beiden Zwiebeln habe ich dann scharf angebraten, mit Salz, Pfeffer und einem Mischgewürz (Koriander, Kreuzkümmel und weitere) versehen und mit mazedonischem Rotwein gelöscht. Danach auskühlen lassen. Wieder im Schneesturm. Später habe ich diese Masse püriert und dann zusammen mit den Knoblauchzehen in der Pfanne erhitzt und schließlich noch Pfeilwurz hinzu gegeben, damit die Sauce nicht zu flüssig ist.

Den Backofen nun auf Oberhitze und 220° C umstellen und den Laib noch einmal ca. 10 Minuten bräunen lassen.

Aufschneiden, mit Sauce, Sesam und Rettichsprossen anrichten. Geschmeckt hat es jedenfalls.


„Wat es dat dann?“ Es ist keine Pizza Calzone und so ein Mock-Braten ist es auch nicht. Ich hatte keinen Blätterteig im Haus. Der Pizzateig hat die Stunde Backen gut geschafft und war auch angenehm im Biss. Mock-Braten war es nicht, denn es war viel zu weich.




Der mazedonische Rotwein macht mich etwas sentimental. Lieblicher Rotwein ist nicht so meine Geschmacksrichtung, auch wenn der Wein gar nicht so schlecht geschmeckt hat. Es war das Abschiedsgeschenk eines Patienten Anfang des Jahres. Er ist Arbeiter und stammt aus der Gegend. Eine nette Geste, die ich in Ehren halten werde.

Das Mischgewürz ist „Arabische Gewürzzubereitung“ mit: Koriander, scharzem Pfeffer, Fenchel, Kreuzkümmel, Ingwer, Tomaten, Knoblauch, Paprika, Orangenschalen. Es ist also eine Art abgespecktes Ras el-Hanout.

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1 comment:

  1. Nachtrag:
    "Mock-Braten war es nicht, denn es war viel zu weich."
    Aber nach dem Abkühlen hatte sich die Konsistenz verbessert. Erkalten lassen und dann anwärmen kann es doch nicht sein?!

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