Ich habe gerade Yukio Mishima (三島由紀夫):
Leben zu verkaufen (命売ります)
gelesen und möchte es empfehlen. Deshalb begann ich, Rezensionen zu
lesen. Die erste gefiel mir schon nicht [1]: da ist von Hario die
Rede, aber in meinem Buch heißt der Protagonist Hanio (山田羽仁男
/ Yamado Hanio). Und „Leben zu verkaufen weist eine
starke Verwandtschaft zu Albert Camus Der Fremde auf, ...“
schien mir dann doch zu verwegen. Wenn er Der wunderbare
Massenselbstmord von Arto Paasilinna angeführt hätte, ja da
hätte ich drüber hinwegsehen können. In der zweiten Rezension aus
dem Internet [2] überlegte der Rezensent, dass der Klappentext den
Inhalt zwar treffend wiedergäbe, aber die seltsame und wunderbare
Atmosphäre nicht so ganz einfange. Da habe ich beschlossen, nicht
weiter nach Rezensionen zu suchen. Schlimmer geht immer, heißt es –
ich hoffe: jedenfalls nicht hier.
Der Umschlag der gebundenen Ausgabe zeigt eine Frau, die mit gefesselten Händen an einem Seil hängt und einen Mann mit einer Pistole, der einen dunklen Fleck im Bereich des Abdomens auf seinem Hemd aufweist. Das könnte ein Standbild aus einem Film von Yuzu Itami (伊丹十三) sein, was gut passen würde, ist es aber nicht, denn das Bild stammt von Nobuyoshi Araki (荒木経惟), einem bedeutenden Fotografen. Das Foto hat nichts mit der Geschichte zu tun, ist aber stimmig zur Entstehungszeit des Werkes und dem Sujet.
Mishimas Werk ist voll von Todessehnsucht, Suizid, gewaltsamen Toden, so dass sich der Roman Leben zu verkaufen gut in dieses Schema einsortieren lässt. Aber das ist nur ein Teil von Mishimas vielschichtigem Werk. Warum ist es hier so lange unbeachtet geblieben? Das ist überhaupt nicht verständlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Schweizer Verlag Kein & Aber diesen Roman als dritten Band in seine Reihe von Neuübersetzungen der Bücher Mishimas gestellt hat. Die Übersetzung von Nora Bierich ist vorbildlich. Ich selbst würde immer nur von Shoji und Tatami sprechen, aber wenn eine gut lesbare Übersetzung für Nicht-Japanologen geschaffen wird, habe ich gar keine Einwände gegen die Pluralformen Shojis und Tatamis.
Leben zu verkaufen beginnt mit einer Anzeige, die Hanio Yamada aufgibt: „Leben zu verkaufen. Verfügen Sie frei über mich. Ich bin männlich, 27 Jahre alt und kann Geheimnisse wahren.“ Der Text auf der Buchrückseite weiter: „Als Hanio diese ungewöhnliche Anzeige schaltet, ahnt er nicht, was er damit lostritt. Bald findet er sich auf einem wilden Ritt durch eine Welt voller blutrünstiger Gangster, vergifteter Karotten, verzweifelter Junkies und verliebter Vampirfrauen wieder. Während sich um Hanio herum die Leichen sammeln, bleibt er wie durch ein Wunder am Leben und fragt sich, wie diese Höllenmaschine gestoppt werden kann. Nur: Ist es nicht viel zu spät für einen Sinneswandel?“
Diese gebundene Ausgabe hat ein Lesebändchen, wie man auf meinem Foto sehen kann. Ich finde das hilfreich, damit ich nicht irgendein unpassendes Lesezeichen suchen muss. Außerdem hindert es Menschen (?) daran, in so einem Fall die Seitenecke oben rechts umzuknicken (igitt!). Bei Leben zu verkaufen war das ganz überflüssig, da das Buch einlädt, es in einem Schwung zu lesen. Viel Spaß bei der Lektüre!
Der Umschlag der gebundenen Ausgabe zeigt eine Frau, die mit gefesselten Händen an einem Seil hängt und einen Mann mit einer Pistole, der einen dunklen Fleck im Bereich des Abdomens auf seinem Hemd aufweist. Das könnte ein Standbild aus einem Film von Yuzu Itami (伊丹十三) sein, was gut passen würde, ist es aber nicht, denn das Bild stammt von Nobuyoshi Araki (荒木経惟), einem bedeutenden Fotografen. Das Foto hat nichts mit der Geschichte zu tun, ist aber stimmig zur Entstehungszeit des Werkes und dem Sujet.
Mishimas Werk ist voll von Todessehnsucht, Suizid, gewaltsamen Toden, so dass sich der Roman Leben zu verkaufen gut in dieses Schema einsortieren lässt. Aber das ist nur ein Teil von Mishimas vielschichtigem Werk. Warum ist es hier so lange unbeachtet geblieben? Das ist überhaupt nicht verständlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Schweizer Verlag Kein & Aber diesen Roman als dritten Band in seine Reihe von Neuübersetzungen der Bücher Mishimas gestellt hat. Die Übersetzung von Nora Bierich ist vorbildlich. Ich selbst würde immer nur von Shoji und Tatami sprechen, aber wenn eine gut lesbare Übersetzung für Nicht-Japanologen geschaffen wird, habe ich gar keine Einwände gegen die Pluralformen Shojis und Tatamis.
Leben zu verkaufen beginnt mit einer Anzeige, die Hanio Yamada aufgibt: „Leben zu verkaufen. Verfügen Sie frei über mich. Ich bin männlich, 27 Jahre alt und kann Geheimnisse wahren.“ Der Text auf der Buchrückseite weiter: „Als Hanio diese ungewöhnliche Anzeige schaltet, ahnt er nicht, was er damit lostritt. Bald findet er sich auf einem wilden Ritt durch eine Welt voller blutrünstiger Gangster, vergifteter Karotten, verzweifelter Junkies und verliebter Vampirfrauen wieder. Während sich um Hanio herum die Leichen sammeln, bleibt er wie durch ein Wunder am Leben und fragt sich, wie diese Höllenmaschine gestoppt werden kann. Nur: Ist es nicht viel zu spät für einen Sinneswandel?“
Diese gebundene Ausgabe hat ein Lesebändchen, wie man auf meinem Foto sehen kann. Ich finde das hilfreich, damit ich nicht irgendein unpassendes Lesezeichen suchen muss. Außerdem hindert es Menschen (?) daran, in so einem Fall die Seitenecke oben rechts umzuknicken (igitt!). Bei Leben zu verkaufen war das ganz überflüssig, da das Buch einlädt, es in einem Schwung zu lesen. Viel Spaß bei der Lektüre!
[1] https://literaturkritik.de/mishima-leben-zu-verkaufen,27247.html
[2] https://www.eigenerweg.com/belletristik-leben-zu-verkaufen/
[3] Yukio Mishima – Leben zu verkaufen. Roman. Originaltitel: Inochi Urimasu. Aus dem Japanischen von Nora Bierich. Hardcover. Format: 11,6 x 18,5 cm , 240 Seiten. ISBN: 978-3-0369-5824-8. 22,00 EUR.
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