Friday, January 8, 2021

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 08.01.2021




空山不见人,但闻人语响。
返景入深林,复照青苔上。
鹿柴
王维
In den einsamen Bergen ist niemand zu sehen,
Aber ich glaube eine Stimme zu hören.
Sonnenstrahlen dringen ein in den tiefen Wald,
Reflektiert von einer moosgrünen Schroffe.
Wildzaun
von Wang Wei*



Freude

    wenn wir
Die
Freude
Streicheln
Könnten
Wie
Eine
Katze
Sie würde
    Schnurren
Vor Freude

Schwarze Milch
    der Rauch
Aus
Den
SchornSteinen
Auf dem Lande
Und
Der
Feine Staub
Sie
Sind
Noch nicht
    Ver-
Weht

Regung
    der Regen
Wirft
Blasen
Auf
Dem
Asphalt
Und
Ich
Schaue
    Wieder
Ins Buch

Universum
    ob das
Universum
Sich
A u s D e h n t
Oder
Implodiert
Sich
AufLöst
Oder
WeiterMacht
Wird ohne
    Uns
EntSchieden

Schweigen
    Dein
Schweigen
Füllt
Die

Lücken

In
Meiner
Nicht
    GeHaltenen
Rede

OhrRing
    der OhrRing
Im
Fetten
Ohr
Des
Alternden
Mannes
Warum
Nur
Ist er
    Noch
Da

FlammenSchwert
    die Flamme
Des
FlammenSchwertes
Ist
ErLoschen
Kann
Man
Aber
Noch
BeNutzen
    Als
TeppichKlopfer

Mein Krampf
    schreib
Nicht
Mein Krampf
In der Wade
Denn
Da
VerLiert
Man
Sich
    Schnell
In aSSoziationen

Alzheimer
    Demenz ist
Wenn
… wenn
Ja
Wenn
Vielleicht
Noch
Ja also
    Wir
Damals

SchneeKugel
    diese Welt
In
Einer
SchneeKugel
ManchMal
Wird
Sie
GeSchüttelt
Und
Dann
Klart es
Wieder
Auf
    Für
Eine Weile





* Wang Wei ist ein Dichter (und berühmter Maler) der Tang-Zeit, er lebte von ungefähr 699/701 bis 759/761.

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