Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2017 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).
49. KW
Günter Eich: Und
Und
und wieder
Kaffee
Noch
Ein
Kaffee
Beim
Kuchen
Aber
Heißt
Es
Klares Nein
Nebel
die Nebel
Haben
Sich
Wieder
VerZogen
Goldener Oktober
Und
Nicht
Die wein-
Artige
Plörre
Was zusammenGehört, darf man ruhig trennen, soLange es nicht von Gott zusammenGefügt wurde -: Papier in den PapierContainer.
Ist mit Nebel nicht Leben gemeint? Denn das Leben reicht soLange, bis es reicht. Und Nebel ist ein Anagramm von Leben – oder sollte man sagen: das Pisogramm?
49. KW
Kommentar: Jürgen Nendza
„Zeichen für eine Sinnhaftigkeit von der Welt“ soll Günter Eich gesucht haben. „Zeichen und Wunder sahen wir geschehn“. Später aber, so meint Jürgen Nendza, habe er einen universellen Sinnzusammenhang bestritten. Nicht „Und“ sonder „Na und?!“ ist die Antwort.
PS. Jetzt habe ich umgeblättert und sehe das Gedicht „Na und?“ von Jürgen Nendza. So wird ein Schuh daraus.
„Das Gedicht endet mit einer abwinkenden Geste“. Es endet mit „Es reicht, es reicht, danke, es reicht.“ Im AbWinken liegt Resignation. Die aber sehe ich nicht.
Jürgen Nendza zitierte einmal ein zweites Gedicht mit dem Titel „Und“ von Günter Eich [1]:
Und
macht die Welt begreiflich:
Der Schlieffenplan und
eine Klingelanlage für Scheintote.
Links:
[1] https://www.poetenladen.de/michael-braun-juergen-nendza.htm
.
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